Großdemo gegen die beabsichtigte Arbeitszeiterhöhung der Lehrkräfte
Die Gewekschaften des Deutschen Beamtenbundes und Tarifunion Brandenburg rufen gemeinsam mit der Gewerkschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes Brandenburg zur Großdemonstration auf! Seien Sie dabei und zeigen Sie der Landesregierung in aller Deutlichkeit auf, dass wir Lehrkräfte uns diese Unverschämtheit nicht gefallen lassen!
Rufen Sie auch Ihre Kolleginnen und Kollegen zur Teilnahme auf! Unser Aufrufplakat finden Sie hier:
35 Jahre Brandenburgischer Pädagogen-Verband: Erinnerungen an den Anfang
Der Start unseres Verbandes am 21.April 1990 war das Ergebnis eines mutigen, entschlossenen und neuen Weges vom Herbst 1989 bis April 1990.
Von Anfang an stand die Idee, eine Stimme für die Rechte der Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und aller pädagogischen Kräfte in unserer Region zu sein.
Diese Idee entstand schon in den letzten Wochen des Jahres 1989 und führte im Raum Cottbus Bernd Möbius, Klaus Wünsche und Christina Adler über einen kleinen Beitrag in der Tageszeitung „Lausitzer Rundschau“ zusammen. Der erste Ideenaustausch wurde u.a. durch die Teilnahme an einer Veranstaltung in Berlin erweitert. Hier trafen sich interessierte Pädagogen aus Berlin, dem weiteren Umland und auch aus anderen Bezirken der damaligen DDR. Es sollte der „Allgemeiner Verband der Pädagogen der DDR e.V. (AVP)“ gegründet werden. Das passierte im Frühjahr am 10.03.1990 in Berlin-Hellersdorf.
Zu diesem Zeitpunkt war der VBE in den Bezirken der DDR unterwegs, um „Starthilfe“ bei der Neuorganisation einer Gewerkschaft zu geben.
So kam es dazu, dass die AVP-Gruppe des Bezirkes Cottbus sich dem VBE anschloss und ihren eigenen Verband am 21.04.1990 gründete. Vorausschauend auf die Neugründung des Landes Brandenburg (am 3.10.1990) wurde der Name gleich BRANDENBURGISCHER PÄDAGOGEN-VERBAND genannt.
Der Zuspruch war groß, denn viele fühlten sich in dieser Zeit im rechtlosen Raum und wollten deshalb in unserem Verband eine Gemeinschaft Gleichgesinnter finden.
Es war für uns alle eine große Herausforderung, denn unsere damaligen noch Vorgesetzten in der Abteilung Volksbildung konnten mit unserer Existenz nichts anfangen und versuchten uns unter Druck zu setzen. Kündigungsandrohungen und ignorieren unseres Verbandes waren an der Tagesordnung. Was uns aber ermutigte unseren Weg weiter zu gehen.
Im Gegensatz dazu wurde die GEW durch den damaligen FDGB (die DDR-Gewerkschaft) mit der alten Mitgliederkartei versorgt und unterstützt.
Unser Start in Cottbus war gekennzeichnet durch spontane Streiks, Kundgebungen und Einzelaktionen an den Schulen, bei denen es Mitgliedergruppen bis zu 20 Personen gab.
Als das Land Brandenburg wiedergegründet war, gab es nach und nach den Zusammenschluss mit den ebenfalls unter dem Namen AVP gegründeten Gruppen in den ehemaligen Bezirken Frankfurt/ Oder, Potsdam und Teile des Bezirkes Neubrandenburg. Sie alle traten dem Brandenburgischen Pädagogen-Verband (BPV) bei.
Das alles ist bereits 35 Jahre her. Wir sind in dieser Zeit einen Weg gegangen, der immer kämpferisch für die Interessen unserer Mitglieder und der Pädagogen des Landes Brandenburg geprägt war. Besonders Bernd Möbius, der unser erster Präsident war, hat gemeinsam mit Klaus Wünsche (Vizepräsident des BPV und stellv. Bundesvorsitzender des VBE) im VBE und bei unseren Landespolitikern den BPV von Anfang an nachhaltig bekannt gemacht.
Auf dieser Basis haben wir es bis heute, dank der ehrenamtlichen Mitarbeit und des Engagements vieler Mitglieder geschafft, ein anerkannter Gesprächs- und Verhandlungspartner bei Politikern und Gewerkschaftern zu sein.
Unsere steigenden Mitgliederzahlen zeigen, dass der BPV als zuverlässig und engagiert für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen zählt.
Das wollen wir am 14.6.2025 in Potsdam gemeinsam mit unseren langjährigen Mitgliedern in einer Festveranstaltung feiern und uns dabei natürlich zwischen jung und alt über die Geschichte unseres Verbandes und die aktuellen Herausforderungen austauschen.
Christina Adler
Fachtagung Cottbus: Körperorientierte Stressbewältigung
>>> ANMELDUNG VERLÄNGERT BIS 02.05.2025 <<<
Ort: Oberstufenzentrum II des Landkreises Spree-Neiße, Makarenkostraße 8/9, 03050 Cottbus
Termin: 14.05.2025 – 13.00-17.00 Uhr
Ablauf:
13.00 Begrüßung
13:15 – 15:15 Uhr Arbeit in den Seminaren
15:15 – 15:30 Uhr Pause (Imbiss)
15:30 – 17:00 Uhr Arbeit in den Seminaren
Seminarangebot
Seminar 1 – Den Lehralltag in Balance meistern und den STRESS im Klassenzimmer verringern
Referentinnen: Dr. Ing. Eva Fendrich, Ulrike Loy
Seminar 2 – Dieser Stress – Wie soll ich den nur aushalten?
Referent: Carsten Donath
Seminar 3 – Grundlagen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen
Referent: Julius Nikolaus Herbst
Seminar 4 – Seiteneinsteigende im Schuldienst – Rechte, Pflichten, Besonderheiten
Referent: Hartmut Stäker
Seminar 1 wird nach der Pause fortgesetzt, bei Seminar 2, 3 und 4 können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Pause tauschen.
Anmeldung bis zum 02.05.2025 unter holtsch@bpv-vbe.de
Geben Sie bei der Anmeldung den Seminarwunsch, Ihre Schule und die Nicht-/Mitgliedschaft im BPV an.
Teilnahmegebühr für Nicht-Mitglieder des BPV beträgt 25,00 Euro, für Mitglieder des BPV 5,00 Euro. Nach Anmeldebestätigung ist der Betrag sofort auf das Konto des BPV – Kreisverband Spree-Neiße mit der IBAN DE46 1809 2744 0000 0936 61 zu überweisen.
Die Fortbildungsveranstaltung ist als Ergänzungsangebot vom MBJS unter der Anerkennungs-Nr.: 250514-44.11-46512-250311.9 anerkannt.
Seminar 1: Den Lehralltag in Balance meistern und den STRESS im Klassenzimmer verringern Gestresst in der Schule?
Wir zeigen Ihnen neue Wege der Regulation und praxisorientierte Anregungen zur akuten Stressbewältigung für Sie selbst als Lehrkraft und für Ihre Schüler und Schülerinnen.
Durch das Kennenlernen der Prozesse des autonomen Nervensystems können Unterrichtsstörungen und Stress reduziert und Lernstoff besser verarbeitet werden.
Mit konkreten Übungen vor Ort, Fallbeispielen und Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch erhalten Sie hier neue Möglichkeiten für einen achtsamen Umgang mit Emotionen von Lehrkräften, Schülern und Schülerinnen.
Ihr Schulalltag kann wieder an Leichtigkeit gewinnen.
Referentinnen:
Dr.-Ing. Eva Fenrich
Wissenschaftlerin, Dozentin u. a. für hochbegabte Kinder,
Somatic Experiencing Practioner,
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Ulrike Loy
Diplom-Designerin,
private Englischlehrerin, Dozentin,
Somatic Experiencing Practioner,
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Seminar 2: Dieser Stress – Wie soll ich den nur aushalten?
Inhalte:
- Stress, was ist das?
- „unaufgeregter“ Umgang mit herausforderndem Verhalten
- Frühwarnzeichen von Stress bei autistischen Menschen
- Overload (Überlastung bei Autisten oder Menschen, die u.a. auch mit Autisten arbeiten?)
- Shutdown (Abschalten)
- 3 Phasen des Meltdown (reflexartige Handlungen eines Autisten, die er nicht kontrollieren kann)
- Bewältigungsstrategien: Was kann Schüler*innen und auch Lehrer*innen guttun?
- Resilienz (Ansätze)
- Überlebenskoffer
Referent: Carsten Donath
Grundschullehrer, Theaterpädagoge, Dyskalkulie- und
LRS- Therapeut, Autismus-Berater, ADHS-Coach und
zertifizierter Waldbademeister
Seminar 3: Grundlagen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen
Themenschwerpunkte
Grundlagen des Schulrechts (Grundrechte, Rechtsgebiete, Normenhierarchie)
Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Grundsatz der Gleichbehandlung, Aufgaben der Executive, Unterscheidung der Rechtsfolgen nach dem jeweiligen Rechtsgebiet, Häufige Fragen im Schulbetrieb (Toilettengang, digitale Endgeräte, Taschen, Fundsachen…) etc.
Referent: Julius N. Herbst
Studium der Rechtswissenschaft; Autor der Zeitschrift Schulrecht heute; zertifizierter und geprüfter Datenschutzbeauftragter; Mitarbeit als Referent und Autor für Schulrecht
Seminar 4: Seiteneinsteigende im Schuldienst – Rechte, Pflichten, Besonderheiten
Ausgehend von den allgemeinen Rechten und Pflichten eines Arbeitnehmers werden die Besonderheiten bei einer Anstellung
als Tarifbeschäftigte(r) im Schuldienst erläutert.
Im Vortrag wird auf die für Seiteneinsteigende geltenden Rundschreiben eingegangen, die sich aus den Vereinbarungen zwischen Landesregierung und Gewerkschaften und Verbänden ergeben. Beispielgebend seien hier Begrenzungen beim Einsatz im Unterricht und Rechte zur Fortbildung und Qualifizierung genannt.
Auf entstehende Fragen wird versucht, einzugehen.
- Welche besonderen Regelungen gibt es für Seiteneinsteigende im Schuldienst?
- Kann man in allen Fächern und überall eingesetzt werden?
- Gibt es Möglichkeiten „richtige“ A13-Lehrkraft zu werden?
- Wo findet man Regelungen für die Seiteneinsteigenden?
Referent: Hartmut Stäker
Präsident des BPV
Weihnachtstreffen OSL mit „Scharfem Gelb“
Unser Weihnachtstreffen fand in diesem Jahr in der Fabrik „Scharfes Gelb“in Senftenberg statt.
Es war (nicht für alle neu, aber) sehr interessant zu erfahren, wie es die beiden Geschäftsführer geschafft haben, als ehemalige Ossis in die Geschäfte der Marktwirtschaft einzusteigen und auch noch erfolgreich zu sein.
Die Firmengeschichte ähnelte etwas der Story „vom Tellerwäscher zum Millionär“, ein Bäcker entwickelt sich zum Geschäftsinhaber „Scharfes Gelb“.
Wir wissen nun, welche Rolle Jürgen Drews dabei gespielt hat, kennen in Ansätzen die Produktionsabläufe und wissen, dass täglich ganz schön viele Eigelb mithilfe von Sahne und Alkohol in das wohlschmeckende Getränk verwandelt werden.
Eierlikör ist nicht gleich Eierlikör, es gibt mehr als 25 Sorten, wir durften ca. 15 davon verkosten. Auch die „Nicht – Eierlikör – Liebhaber“ sagten dann: „Lecker!“
Beim Abendessen wurde dann natürlich auch über bildungspolitische Themen gesprochen und Pläne geschmiedet, wie wir die Mitgliederzahl im BPV-OSL erhöhen können.
Übrigens sind schon wieder drei dazugekommen.
Wir danken noch einmal dem Organisationsteam und freuen uns schon auf unser BPV-Sommertreffen.
Die Organisatoren dieses Events sind schon festgelegt, wer sich den Termin schon notieren möchte: wir haben uns auf den 25.06.2025 geeinigt. Die offizielle Einladung erfolgt später.
Weihnachtstreffen Kreis OSL
Liebe Mitglieder,
beim Sommertreffen des BPV hatten wir vereinbart, dass die kleine Gruppe aus der GS Guteborn sich um ein Event für unser Weihnachtstreffen kümmert.
Dies ist nun geschehen. Dafür erst einmal ein herzliches Dankeschön!
Unser Weihnachtstreffen findet in diesem Jahr in der Fabrik „Scharfes Gelb“ in Senftenberg (Spremberger Str. 23) mit Führung und je nach Teilnehmerzahl auch Verkostung statt.
Anschließend werden wir bei einem Italiener „Due Fratelli“ (Jüttendorfer Anger 4) essen gehen.
Termin: 04.12.24 16.00 Uhr (später geht aufgrund der Öffnungszeiten nicht)
Ort: Senftenberg
Bitte meldet euch bis zum 08.11.24 auf diesem Wege an. Wer die Betriebsbesichtigung nicht in Anspruch nehmen möchte, kann auch nur zum Abendessen kommen. Auch das müsste bis zum 08.11.24 auf diesem Wege geschehen.
Hoffentlich hat die Gruppe der GS Guteborn euren Geschmack getroffen und wir können in diesem Jahr wieder viele Teilnehmer begrüßen.
Erfolgreich und werbewirksam für den BPV
Schüler mit diagnostizierter ADHS mit ADHS haben nicht das Recht von ihren Mitmenschen zu verlangen, dass diese sich auf „Außergewöhnlichkeiten“ dieser Menschen einstellen müssen. Nein, sie haben die Pflicht, sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Als Lehrer solltest du im Umgang mit Autisten nicht ständig Parfüm und Haarfarbe wechseln! Das irritiert diese Schüler (…das ist nicht mein Lehrer/meine Lehrerin…)
Das Brandenburger Schulgesetz gibt rechtlich so viele Möglichkeiten, die wir als Arbeitsgrundlage und zur Durchsetzung unserer (Lehrer)Interessen in den Schulen noch nicht effizient nutzen.
„Die Unkenntnis der beruflichen Rechtsvorschriften stellt ein Verschulden dar.“ (Urteil BGH von 1995)
Nimm dich, deine Bedürfnisse und Gefühle, aber auch die der Schüler ernst, Verständnis haben, aber nicht mit allem einverstanden sein, Grenzen aufzeigen und konsequent sein. So kann die eigene Autorität gestärkt werden.
Souverän mit Störungen umgehen – das kann man trainieren. Dazu gehören u.a. gute Stunden-vorbereitungen, Rituale, Transparenz der Ziele und Methoden sowie Handlungsorientierung.
Jedes der vier Seminare brachte Fazite, welche sich die Teilnehmer der Fachtagung, die der BPV im Schulamtsbereich Cottbus organisierte, mitnahmen.
Natürlich wissen die teilnehmenden Kollegen nun noch viel viel mehr…
Vier Seminare zu den Unterschiedlichsten Themen:
In der Ruhe liegt die Kraft – die persönliche Autorität stärken – Konflikte konstruktiv lösen (Klaudia Klaffke)
Umgang mit Unterrichtsstörungen und herausfordernden Kindern und Jugendlichen (Thomas Klaffke)
Grundlagen des Schulrechts (Julius N. Herbst)
Umgang mit ADHS und Autismus (Carsten Donath)
haben weitergebildet und Aha-Erlebnisse in unseren Köpfen geschaffen und manchmal auch unbewusstes Handeln wieder bewusst gemacht.
Am 24.04.2024 fand im Oberstufenzentrum ll in Cottbus diese Fachtagung von 13.00 bis 17.00 Uhr statt. Organisiert wurde diese durch die BPV-Kreisverbände des Schulamtsbereiches Cottbus.
85 Lehrerinnen und Lehrer nahmen daran teil. Es hätten noch über 100 mehr sein können, wenn es die Kapazität der Räume und Seminare hergegeben hätte. Wir mussten viele Anmeldungen absagen.
Eine Zweitauflage der Fachtagung ist aus terminlichen Gründen leider nicht möglich. Man bekommt nicht alle Referenten und Tagungsräume ein zweites Mal unter einen Hut.
Die Organisatoren sind sich aber einig: es wird auch im nächsten Jahr wieder eine Fachtagung Süd in Cottbus geben. Eventuell kann man dann einzelne Seminare wiederholen.
Auch wenn der Tag für alle Teilnehmer (Referenten UND Lehrerkollegen UND Organisatoren) ein langer Arbeitstag war, haben wir fast ausschließlich in glückliche Gesichter gesehen und gleich vor Ort viel Lob erhalten.
Die Feedbackbögen sagen das Gleiche: Fast alle Teilnehmer bewerteten die Referenten mit „sehr gut“ bis „gut“, es gab nur ganz wenige unzufriedene Teilnehmer. Hervorgehoben wurden die vielen Praxisbeispiele in allen Seminaren, die Offenheit der anwesenden Kollegen – es gibt eben in jeder Schule herausfordernde Kinder – und viele Kollegen wünschten sich in den einzelnen Seminaren mehr Zeit/eine Ganztagsveranstaltung. Die Pausenversorgung kam sehr gut an. Und 77% der Teilnehmer bevorzugen als Weiterbildung Präsenzveranstaltungen, dass kann natürlich auch daran liegen, dass es keine Online-Veranstaltung war.
Übrigens konnten wir auch als Gewerkschaft überzeugen. Vor Ort gewannen wir neue Mitglieder im BPV.
Anke Burdack
-Kreissprecher des BPV in OSL-
-Vorstandsmitglied des Personalrates im Staatlichen Schulamt Cottbus-
*auf Gendern wurde im Text verzichtet*
BPV-Fachtagung: Umgang mit herausfordernden Situationen
Der BPV lädt alle brandenburger Kolleginnen und Kollegen herzlich zur diesjährigen Fachtagung ein. Alle Daten auf einen Blick:
Datum: 24.04.2024
Ort: Oberstufenzentrum II des Landkreises Spree-Neiße, Makarenkostraße 8/9, 03050 Cottbus
Zeit: 13.00-17.00 Uhr
Ablauf:
13.00 Begrüßung
13:15 – 15:15 Uhr Arbeit in den Seminaren
Seminar 1 – Umgang mit Unterrichtsstörungen und herausfordernden Kindern
und Jugendlichen
Referent: Thomas Klaffke
Seminar 2 – In der Ruhe liegt die Kraft – die persönliche Autorität stärken – Konflikte
konstruktiv lösen
Referentin: Klaudia Klaffke
Seminar 3 – Grundlagen des Schulrechts
Referent: Julius Nikolaus Herbst
Seminar 4 – Umgang mit ADHS und Autismus im Unterricht
Referent: Carsten Donath
15:15 – 15:30 Uhr Pause (Imbiss)
15:30 – 17:00 Uhr Arbeit in den Seminaren
Seminar 1 und 2 werden fortgesetzt
Seminar 3 und 4 Tausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Anmeldung bis zum 12.04.2024 unter holtsch@bpv-vbe.de
Für Mitglieder des BPV ist die Teilnahme kostenlos. Teilnahmegebühr für Nicht-Mitglieder des BPV beträgt 15,00 Euro. Der Betrag ist bis zum 12.04.2024 auf das Konto des BPV – Kreisverband Spree-Neiße mit der IBAN DE46 1809 2744 0000 0936 61 zu überweisen.
Für die Fortbildungsveranstaltung ist die Anerkennung als Fortbildungs-Ergänzungsangebot beim MBJS beantragt.
Start in ein herausforderndes Schuljahr
Der Brandenburgische Pädagogen-Verband erwartet, dass den Schulen mit Beginn des neuen Schuljahres Möglichkeiten eingeräumt werden, um ihre aktuellen Probleme dem Bedarf entsprechend anzugehen. Dazu gehören:
- Eine angemessene Bezahlung der Lehrkräfte für freiwillige Mehrarbeit.
- Attraktive Angebote für ältere Lehrkräfte, um sie länger im Dienst zu halten.
- Ausbau und Finanzierung der Unterstützungssysteme, d.h. vor Ort zusätzliches päd./nichtpäd. Personal gewinnen zu können und Kooperationen mit bereits vorhandenen regionalen Einrichtungen abschließen zu können.
- Multiprofessionelle Teams personell zu ermöglichen.
- Lehrkräften im Ruhestand die Möglichkeit des Wiedereinstiegs zu erleichtern.
Die Aufgaben, mit denen sich viele Schulleitungen und seit dem ersten Schultag auch die Kollegien auseinandersetzen müssen, erschweren den Schulalltag enorm:
Klassenteilungen einsparen, Förderstunden streichen, DAZ kürzen, Ganztagsangebote auslassen, Stundentafel kürzen! Und dazu die Forderungen des MBJS nach besseren Lernergebnissen in den Fächern Deutsch und Mathematik bei fehlenden Lehrkräften für das Fach Deutsch (200) und Mathematik (160).
Die Schulen können diese Probleme nicht lösen.
Der BPV fordert, dass die Schulen besonders in der gegenwärtigen Situation die erforderliche Unterstützung erfahren, um den Schulalltag abzusichern. Dabei werden wir uns besonders für angemessene Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte und des päd. Personals einsetzen.
Langfristig muss deutlich mehr dafür getan werden, um Lehrkräfte zu gewinnen!
Unsere Forderung dazu sind:
- Den Beruf wieder attraktiver zu machen. Dazu gehören eine angemessene gesellschaftliche Anerkennung und die Konzentration auf die eigentliche pädagogische Arbeit.
- Eine gute Qualifizierung aller Seiteneinsteiger*innen, um sie langfristig und erfolgreich im Lehrerberuf zu halten.
- Mehr Lehrkräfte praxisnah ausbilden.
Ein wichtiger Schritt dazu ist die Eröffnung des neuen praxisorientierten Studienganges für Grundschullehrkräfte an der BTU Cottbus mit Standort Senftenberg. 50 neue Lehrkräfte werden in diesem Jahr ihr Studium beginnen, um vor allem in der Region die Schulen zu stärken. Für dieses Konzept der praxisnahen Ausbildung hat sich der BPV erfolgreich eingesetzt.
Um der Bildung im Land Brandenburg wieder eine Perspektive zu geben, fordern wir klare und langfristige Konzepte von der Landesregierung.
Konzept für ein teilweise berufsbegleitendes Lehramtsstudium
Aufgrund der akuten Situation im Bereich Bildung muss es Konzepte geben, wie die Lehrerbildung inhaltlich und organisatorisch effektiver und praxisnäher gestaltet werden kann.
Ziel muss es sein, schneller ausgebildete Lehrkräfte für den Unterricht in die Schulen zu bringen und die Anzahl der Studienabbrecher zu senken.
Für die Studierenden ist es z.B. während der Bachelor-Phase oft schwer eine Beziehung zu ihrem zukünftigen Beruf herzustellen. Das führt vor allem in den Fächern der Sek.I/II zu Studienabbrüchen. Verstärkt wird diese Situation u.a. durch die gemeinsame Ausbildung in den Ein-Fach-Studiengängen ohne angemessene Nachbereitung, die durchaus zu Überforderungen führt, da der reale Nutzen für die zukünftige Arbeit in der Schule nicht erkennbar ist.
Außerdem stellen viele Studierende in den Bereichen IT oder den MINT-Fächern in der Bachelorphase fest, dass sie besser ihr Studium in der Art fortführen, dass sie doch eher eine Tätigkeit in Industrie und Wirtschaft ausführen möchten. Auch dadurch gehen potentielle Lehrkräfte verloren.
Diese genannten Situationen müssen wie folgt zu einer Veränderung der Lehramtsstudiengänge führen.
1. Bewerbung auf einen Studienplatz
Die angebotenen Studienplätze sind in Bezug auf die einzelnen Fächer am Bedarf orientiert. Jeder Bewerber kann Erfahrungen in einer pädagogischen Tätigkeit nachweisen.
2. Bachelor-Phase des Studiums
- In den ersten Semestern werden in allen Erziehungswissenschaften und der Psychologie die Grundlagen vermittelt.
- In dieser Zeit müssen auch die Grundlagen in den Fächern gelegt werden und die Ausbildung in Methodik und Didaktik sowohl theoretisch als auch praktisch erfolgen. Dabei müssen Unterrichtsbesuche und digitale Möglichkeiten Unterricht zu sehen und zu analysieren in Verbindung mit der theoretischen didaktischen Ausbildung genutzt werden.
- Im 5./ 6. Semester muss ein mindestens 4-wöchiges Schulpraktikum in einer Schule erfolgen, in der der Studierende möglichst auch seine Master- Phase Ebenso werden in diesen beiden Semestern theoretische Prüfungen durchgeführt und die Bachelor-Abschlussarbeit geschrieben.
- Die Bachelor-Phase muss von den Vorlesungen und Seminaren so angelegt sein, dass die Schwerpunkte der Wissenschaften auf den Erziehungswissenschaften (Schwerpunkt Methodik/ Didaktik) und Psychologie liegen, damit sie ein gutes Rüstzeug für die Master-Phase darstellt und den Anforderungen des entsprechenden Studienabschlusses entsprechen.
- Die Ausbildung in den Fächern muss Vorlesungen in den Fachwissenschaften mit anschließenden Vertiefungsseminaren und Fachdidaktikseminaren Es muss für die Studierenden unbedingt der fachlich inhaltliche Bezug zum Unterricht erkennbar sein.
- Durch die Erhöhung des Praxisanteils und der Schwerpunktsetzung auf Erziehungswissenschaften und Psychologie während der Bachelor-Phase, wird auch die Abwanderung potentieller Lehramtsstudierender in die Wirtschaft erschwert.
3. Master-Phase des Studiums
- Diese Phase soll berufsbegleitend sein und über 2 Jahre
- Die Studierenden absolvieren diese Zeit möglichst an der Schule, an der sie bereits ihr erstes Praktikum in der Bachelor-Phase hatten und die eventuell zu diesem Zeitpunkt auch den Bedarf für die Fächer, die der Studierende mitbringt nachgewiesen hat.
- Der Studierende ist in dieser Phase 3 Tage an der Schule und unterrichtet in seinen Fächern selbständig als Fachlehrer insgesamt 10 Eine gewisse Unterstützung durch eine Fachkraft ist erforderlich. Die Unterrichtsaufgaben können anfangs mit weniger Stunden beginnen und durch mehr Hospitationsaufgaben ergänzt werden, um später diese Anteile umzukehren. 2 Stunden wöchentliche Hospitationsverpflichtungen mit entsprechenden Aufgaben müssen außerdem generell Bestandteil dieser Ausbildungszeit sein. (10 + 2)
- Der Studierende hat eine betreuende Lehrkraft an seiner Seite, die er als Co-Klassenleiter unterstützt und somit die Aufgaben eines Klassenleiters erfährt und erprobt.
- Aufträge, die zur universitären Ausbildung gehören und wissenschaftliches Arbeiten dokumentieren, gehören ebenfalls zu dieser Ausbildungsphase.
- An den 2 Tagen, die der Studierende nicht an der Schule ist, nimmt er an Coachingseminaren oder an Seminaren, die die Schulpraxis fachlich begleiten, teil. Diese Seminare können in der Region dezentral, in sog. Seminarschulen (Seminarleiter sind vor Ort und betreuen kleine Seminargruppen) oder in den Studienseminaren angeboten werden.
4. Vorschlag zu den Abschlüssen
Es wird eine anwendungsbezogene Masterarbeit geschrieben. Die inhaltliche Ausgestaltung der Masterphasen muss den Vorgaben der Anerkennung des Abschlusses durch die KMK entsprechen.
5. Vergütung
Die Studierenden werden für ihre Unterrichtsarbeit entsprechend des Unterrichtsanteils vergütet und sind somit bereits Landesangestellte/Beamte.
6. Phasenübergänge
Das einjährige Referendariat wird an der Schule, an der bereits die Masterphase absolviert wurde, abgeschlossen.
7. Wohnraumversorgung
- Die Studierenden erhalten angemessenen Wohnraum am Ort ihrer 3jährigen Ausbildung und ebenfalls für die Zeit des Praktikums in der Bachelorphase.
- Die Organisation erfolgt über die Kommunen, zu denen die Ausbildungsschulen gehören.
- Für die Finanzierung des Wohnraumes kann es verschiedene Varianten
- Das Land stellt den Kommunen, die Studierende für diesen Zeitraum aufnehmen, Mittel zur Verfügung.
- Die Kommunen unterstützen die Studierenden bei der Beschaffung und Finanzierung des Wohnraumes, da sie eventuell diese Lehramtsstudierenden auf Dauer für ihre Region gewinnen wollen.
- Da der Studierende bereits ein Einkommen hat, wird er ebenfalls an der Finanzierung beteiligt.
8. Didaktikausbildung
Für diesen Bereich sollten auch erfahrene Lehrkräfte gewonnen werden, die mindestens mit einer halben Stelle vom Unterricht freigestellt werden, um den Berufsnachwuchs auszubilden.
Dafür muss es eine entsprechende Verordnung durch das MBJS geben.
Nutzen dieses Modells:
Die Lehramtsstudierenden erhalten eine praxisnahe und fundierte Ausbildung sowohl als Klassenleiter/Klassenleiterin als auch als Fachlehrer/Fachlehrerin.
- Die akute Situation des Lehrkräftemangels kann durch die berufsbegleitenden Maßnahmen an den Schulen etwas reduziert werden, da der Einsatz bereits nach 3 Jahren Bachelor in der Schule erfolgt.
- Der zur Verfügung gestellte Wohnraum erleichtert die Entscheidung in peripheren Gebieten sesshaft zu werden.
- Durch den fachbezogenen und bedarfsgerechten Einsatz der Lehramtsstudierenden an den Schulen, die als Fachlehrer/Fachlehrerin bereits mit einer halben Stelle eingesetzt werden, besteht die Möglichkeit, dass auch die Schulen in peripheren Gebieten mit ausgebildeten jungen Lehrkräften ausgestattet werden.
- Den Studierenden wird in der Masterphase bereits die Möglichkeit gegeben in ihrem gewählten Beruf Geld zu verdienen, dabei angeleitet Praxiserfahrungen zu sammeln und sich auf ihr Studium zu konzentrieren.
Fachtagung zu den Rechten und Pflichten eines Lehrers
Anfang Mai, den 03.05.2023, luden die Kreisverbände Spree-Neiße, Cottbus, Oberspreewald Lausitz, Elbe-Elster und Märkisch Oderland zu einer gemeinsamen Fachtagung für ihre Mitglieder und Interessierte ein. Die Themen stießen auf eine große Resonanz. 65 Anmeldungen gingen ein. Am Veranstaltungstag kamen auch fast alle. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten am Oberstufenzentrum 2 des Landkreises Spree-Neiße begrüßt werden.
Im ersten Teil wurden Fragen an die Rechtsanwältin Felicitas Warncke zu allen Facetten des Schulrechts gestellt. Die Themen reichten von Festlegungen in der Hausordnung über Bewertung bei Verweigerungen bis hin zur Wegnahme von Gegenständen.
In der Pause informierten die Debeka über ihre Versorgungsangebote und der Alexander Lipp, Vorstandsmitglied des BPV, über die Vorteile und Hilfestellungen des „Jungen BPV“.
Der zweite Teil der Veranstaltung erfolgte in 3 Modulen. Angeregte Diskussionen und viele Informationen gab es mit Frau Antje Henkler im Modul zum Erkennen von Kindeswohlgefährdung.
Interessierte wurden für die Beamtenversorgung im Ruhestand an vielen Beispielen fit gemacht. Hartmut Stäker brachte in diesem Modul die Köpfe zum Qualmen.
Frau Preußmann und ihr Kollege vom Westermann Verlag stellten die BiBox 2.0 im 3. Modul vor. Hier wurde es praktisch. Jede und jeder konnten ausprobieren welche Möglichkeiten und Erleichterungen des Arbeitens die elektronischen Bücher und Arbeitshefte bieten. Fragen rund um die Anschaffung, Anwendung, verfügbare Titel, Kopierrechte, Buchlizenzen wurden beantwortet.
Aus Sicht der Organisatoren wird die Fachtagung nach der langen Corona-Pause als ein erfolgreiches Angebot an die Kolleginnen und Kollegen gesehen. Eine Fortsetzung des Formats ist vorgesehen.
Meike Holtsch