Chaos beim Corona-Schutz in den Schulen – Lehrkräfte als medizinisches Hilfspersonal

Der Brandenburgische Pädagogen-Verband fordert für alle Lehrerinnen und Lehrer des Landes Brandenburg die Möglichkeit eine Corona-Schutzimpfung zu erhalten und vor den Schulöffnungen flächendeckende Selbsttests für alle Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler.

Das bedeutet aber nicht, dass die Lehrerinnen und Lehrer über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus medizinische Maßnahmen übernehmen müssen. Wir lehnen es ab, dass die Selbsttests in Verantwortung der Lehrkräfte durchgeführt werden sollen.

Es ist unverantwortlich, dass alle Beteiligten über die Durchführung dieser Tests erst zwei Tage vor Schulöffnung informiert wurden, da diese Forderungen für flächendeckende Selbsttests in den Schulen für alle Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler vor den Schulöffnungen nicht neu sind.

Die Lehrkräfte werden unvorbereitet beauftragt diese Tests während der Unterrichtszeit zu überwachen und anzuleiten. Schutzmaßnahmen für Lehrkräfte spielen dabei keine Rolle.

Die Elternbriefe zur Einwilligung der Tests, führen außerdem dazu, dass die Wirksamkeit frühestens in der zweiten Schulwoche greift. Unklarheit herrscht außerdem darüber wie mit den Schülern verfahren werden soll, die keine Einwilligung vorlegen.

Diese getroffenen Maßnahmen erzeugen bei Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern Unsicherheit und Fragen. Die Schulen werden wiederholt mit kurzfristigen Maßnahmen überrollt und stellt die Kollegien vor kaum lösbare zusätzliche Herausforderungen.

Warum werden diese Maßnahmen nicht längerfristig vorbereitet und von den Schulträgern personell unterstützt? Speziell in den Grund- und Förderschulen werden die Lehrkräfte vor Aufgaben gestellt, die so nicht lösbar sind.

Wir unterstützen den Brief des Landeslehrerrates vom 11.3.2021 an die Ministerin, in dem diese Situation umfassend dargestellt wird.

In den vergangenen Wochen erhielten mit der Öffnung der Schulen die Erzieher und Lehrkräfte der Kitas und Grundschulen die Möglichkeit einer Impfung, während Lehrkräften, die durchgängig die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen unterrichten, bisher diese Möglichkeit nicht gewährt wurde. Da sich die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte nicht gravierend unterscheiden, fordern wir eine Gleichbehandlung aller Lehrerinnen und Lehrer bezüglich der Corona-Schutzimpfung und damit im Interesse des Gesundheitsschutzes unserer Kollegen zeitnah ebenfalls ein Angebot für sie.

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