Ein Blick nach vorn und zwei zurück – 35 Jahre BPV

Die Festveranstaltung des Brandenburgischen Pädagogen-Verbandes aus Anlass des 35. Jahrestages der Gründung des Verbandes am 14.6.2025 in Hermannswerder, war ein Höhepunkt. Es war eine gelungene Mischung aus Erinnerungen, Ehrungen, interessanten Gesprächen, gutem Essen und anregender Musik. Zu dieser Festveranstaltung des BPV konnten wir als Ehrengäste und Gratulanten begrüßen:

Minister Steffen Freiberg (MBJS)

Katja Poschmann (stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Landtag BB),

Annerose Moras (Referentin Lehrkräftebildung im Hochschulreferat des MWFK),

Prof. Dr. phil. Juliane Noack Napoles (Leiterin Fachgebiet Erziehungswissenschaften der BTU Cottbus)

Ralf Roggenbuck (Landesvorsitzender des dbb brandenburg)

Tim Reukauf (Vorsitzender des Thüringer Lehrerverbands)

Gitta Franke-Zöllmer (ehemalige stellvertretende VBE-Bundesvorsitzende des VBE für Internationales und ehemalige Landesvorsitzende des VBE Niedersachsen)

Uwe Franke (ehemaliger Landesvorsitzender des VBE NRW und langjähriges Mitglied im Bundesvorstand)

Diese Veranstaltung war ein Blick zurück zu den Wurzeln und in die 35jährige Geschichte unseres Brandenburgischen Pädagogen-Verbandes. Deshalb war es uns wichtig, Gründungsmitglieder und langjährige Aktive aus den Kreis- und Regionalverbänden einzuladen und zu ehren. Durch sie war es möglich den BPV im ganzen Land Brandenburg als eine starke Gewerkschaft und Interessenvertretung für unsere Kolleginnen und Kollegen aufzubauen und über 35 Jahre aktiv zu gestalten. Dafür unseren Dank!

Mit einer Ehrenurkunde wurden aus den Kreis- und Regionalverbänden folgende Mitglieder geehrt:

KV Elbe-Elster

Brigitta Jäpel, Sieglinde Krüger, Undine Schenke, Bettina Brundisch, Barbara Becker


Kreisverband Cottbus

Heike Steinbach, Beate Sielski, Hubertus v. Glisczinski, Evelin Mattner, Christine Fiedler, Evelyn Buchali, Andrea Skorubski, Sabine Dmitrakowa, Christa Woetzel, Inge Gericke, Gisela Bullan, Carola Bartel, Ramona Behrendt, Jörg Dietrich


KV Frankfurt/Oder 

Detlef Meyer

KV Oder-Spree

Bärbel Krüger  (Ehrenmitglied), Carmen Pöthke, Sigrid Schubert

KV Märkisch-Oderland 

Roswitha Gallasch, Gunter Gerth, Harald Höndorf


KV Teltow/Fläming 

Jutta Gottwald

RV West-Brandenburg 

Sabine Bennewitz, Jörg Bölke (Ehrenmitglied), Marina Harno


KV Oberspreewald/Lausitz 

Norbert Duve, Ralph Fritzsch, Anke Burdack, Gerhild Zander


KV Spree-Neiße 

Regina Schollmeier, Gabriele Laatz, Kerstin Wandelt, Ulrich Lindner, Manuela Höhne, Petra Gosdschan, Gerald Koban, Christa Wölk, Doreen Schöne, Manuela Härtel, Birgit Krüger, Carola Mehner

RV Barnim/Uckermark 

Heike Sternkiker

RV Nord-West-Brandenburg 

Ines Dutzmann


 

In der Festrede wurden u.a. noch einmal die ersten Wochen und Monate (1989/1990) bis zur Gründung des BPV von Christina Adler (Gründungsmitglied) in Erinnerung gebracht und durch Episoden lebendig. Aber auch die Herausforderungen und Erfolge der vergangenen 35 Jahre wurden gewürdigt.

Hartmut Stäker konnte durch eigene Erlebnisse aus der Anfangszeit des BPV beispielhaft aufzeigen, dass an vielen Orten im heutigen Land Brandenburg erste Schritte von engagierten Lehrerinnen und Lehrern gegangen wurden, um Kontakte zu Gleichgesinnten herzustellen und Gruppen zu gründen, die sich dann, vor 35 Jahren, im BPV zusammenfanden.

Das war zwar eine kurze, aber sehr intensive Phase in der Geschichte unseres Verbandes.

Von Anfang an standen uns Landesverbände des VBE (u.a. NRW, Saarland, Niedersachsen, Hessen) aktiv zur Seite. Sie organisierten gewerkschaftspolitische Veranstaltungen und berieten uns beim Aufbau des Verbandes.

Besonderer Dank für ihr persönliches Engagement für den BPV gilt dabei Uwe Franke und Gitta Franke-Zöllmer.

Sie würdigte in ihren Grußworten noch einmal die Zeit, als der BPV seine ersten Schritte in der bildungspolitischen Landschaft im Land Brandenburg machte und gleichzeitig seine Erfahrungen, Sichtweisen und Tatkraft aktiv in die Arbeit des Bundesverbandes des VBE einbrachte. Dafür sind Klaus Wünsche als Stellvertretender Bundesvorsitzender des VBE (1991 bis 2004), Hans-Günter Asmus als Rechtsstellenleiter des VBE (bis 2001) und Bernd Möbius als Präsident des BPV (1090 bis 2006) genannt.

Nicht nur in den Redebeiträgen wurden die Geschichte des BPV gewürdigt. In einer Ausstellung wurden dazu Dokumente, Artikel, Bilder und Requisiten gezeigt. Das war ein Anknüpfungspunkt zu Gesprächen mit Gästen und Mitgliedern.

Diese Veranstaltung war geprägt von der Wertschätzung unseren Gründungsmitgliedern gegenüber, aber auch von der Verbindung zu unseren jüngeren Mitgliedern. Sie waren ein wichtiger Teil unserer Veranstaltung und sind die Zukunft unseres Verbandes.

Christina Adler

Einsparung durch Stundenkürzungen und Absenkungen von Fördermaßnahmen

Der Brandenburgische Pädagogen-Verband (BPV) schlägt angesichts der Stundenzuweisungen für das neue Schuljahr Alarm!

Die Schulen erhalten gekürzte Stundenbudgets, die sich im neuen Schuljahr nicht nur auf die Vertretungsreserve, Eingliederungskurse und die Ganztagsangebote auswirken, sondern gravierende Einschnitte (ca. 20%), bei der ohnehin knapp bemessenen Stundenzahl für den gemeinsamen Unterricht (Inklusion) bringen.

Das Land Brandenburg hat seine Schulen mit dem Thema Inklusion von Anfang an weitestgehend allein gelassen.  Den Schulen wurden damit Aufgaben übertragen, denen sie räumlich, personell und fachlich oft nicht gewachsen waren. Der Mangel an Sonderpädagogen und Schulsozialarbeitern verschärfte die Situation weiter. Lehrkräfte fühlen sich in ihren Klassen schon lange mit den Problemen allein gelassen.

Seiteneinsteiger und Studierende, die aufgrund des Lehrkräftemangels in den Schulen zunehmend unterrichten, sind auf diese Situation nicht vorbereitet und können an den Schulen nur selten Unterstützung finden.

Vor mehr als 10 Jahren forderte der BPV bereits bedarfsangepasste multiprofessionelle Teams (Sonderpädagogen, Psychologen, Therapeuten, Gesundheitsfachkräfte, zusätzliches päd. Personal) für die Schulen, um inklusives Lernen zu ermöglichen. Das scheiterte an der Abstimmung und Finanzierung zwischen Land und Kommunen. Einige Schulen haben inzwischen einen eigenen Weg gefunden, um notwendige Fachkräfte für ihre Schule zu finanzieren.

Den Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen, Krankheiten oder Behinderungen, und auch ihren Eltern, wird mit der Einschulung versprochen, dass sie inklusiv beschult werden.

Dieses Versprechen kann nur bedingt eingehalten werden. Die Lehrkräfte, deren erste Aufgabe es ist, den Lernprozess zu gestalten, sind mit der Vielfalt der Aufgaben in inklusiven Klassen überfordert. Ohne entsprechende Unterstützung ist ein guter Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler in einer inklusiven Klasse kaum möglich.

Der BPV hat die Entwicklung von Inklusion im Bildungsbereich seit 2010 aktiv verfolgt, denn zu diesem Zeitpunkt wurden alle Schulen zu „Inklusionsschulen“. Eigentlich ein Meilenstein für Chancengleichheit. Doch wie wurde das politisch begleitet? Aktuell hat dieses Problem im Koalitionsvertrag keinen Platz!

Die aktuelle und repräsentative Forsa-Umfrage unter mehr als 2700 Lehrkräften aller allgemeinbildenden Schularten, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) bundesweit in Auftrag gegeben hat, zeigt diese Probleme noch einmal deutlich auf und führt zu dem Fazit:

Fehlende Bedingungen bremsen die grundsätzliche Bereitschaft zu inklusivem Unterricht der Lehrkräfte aus.

Der Präsident des Brandenburgische Pädagogen-Verbandes Hartmut Stäker fordert deshalb die Landesregierung auf, die Rotstiftpolitik nicht bei denen anzusetzen, die die Schwächsten sind, die sich nicht wehren können, die aber unsere Zukunft sind – unsere Kinder.

Hintergrund: Was bedeutet Inklusion?

Inklusion bedeutet, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Behinderung oder anderen Merkmalen die gleichen Chancen haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Großdemo gegen die beabsichtigte Arbeitszeiterhöhung der Lehrkräfte

Die Gewekschaften des Deutschen Beamtenbundes und Tarifunion Brandenburg rufen gemeinsam mit der Gewerkschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes Brandenburg zur Großdemonstration auf! Seien Sie dabei und zeigen Sie der Landesregierung in aller Deutlichkeit auf, dass wir Lehrkräfte uns diese Unverschämtheit nicht gefallen lassen!

Rufen Sie auch Ihre Kolleginnen und Kollegen zur Teilnahme auf! Unser Aufrufplakat finden Sie hier:

35 Jahre Brandenburgischer Pädagogen-Verband: Erinnerungen an den Anfang 

Der Start unseres Verbandes am 21.April 1990 war das Ergebnis eines mutigen, entschlossenen und neuen Weges vom Herbst 1989 bis April 1990. 

Von Anfang an stand die Idee, eine Stimme für die Rechte der Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und aller pädagogischen Kräfte in unserer Region zu sein. 

Diese Idee entstand schon in den letzten Wochen des Jahres 1989 und führte im Raum Cottbus Bernd Möbius, Klaus Wünsche und Christina Adler über einen kleinen Beitrag in der Tageszeitung „Lausitzer Rundschau“ zusammen. Der erste Ideenaustausch wurde u.a. durch die Teilnahme an einer Veranstaltung in Berlin erweitert. Hier trafen sich interessierte Pädagogen aus Berlin, dem weiteren Umland und auch aus anderen Bezirken der damaligen DDR. Es sollte der „Allgemeiner Verband der Pädagogen der DDR e.V. (AVP)“ gegründet werden. Das passierte im Frühjahr am 10.03.1990 in Berlin-Hellersdorf. 

Zu diesem Zeitpunkt war der VBE in den Bezirken der DDR unterwegs, um „Starthilfe“ bei der Neuorganisation einer Gewerkschaft zu geben. 

So kam es dazu, dass die AVP-Gruppe des Bezirkes Cottbus sich dem VBE anschloss und ihren eigenen Verband am 21.04.1990 gründete. Vorausschauend auf die Neugründung des Landes Brandenburg (am 3.10.1990) wurde der Name gleich BRANDENBURGISCHER PÄDAGOGEN-VERBAND genannt. 

Der Zuspruch war groß, denn viele fühlten sich in dieser Zeit im rechtlosen Raum und wollten deshalb in unserem Verband eine Gemeinschaft Gleichgesinnter finden. 

Es war für uns alle eine große Herausforderung, denn unsere damaligen noch Vorgesetzten in der Abteilung Volksbildung konnten mit unserer Existenz nichts anfangen und versuchten uns unter Druck zu setzen. Kündigungsandrohungen und ignorieren unseres Verbandes waren an der Tagesordnung. Was uns aber ermutigte unseren Weg weiter zu gehen.  

Im Gegensatz dazu wurde die GEW durch den damaligen FDGB (die DDR-Gewerkschaft) mit der alten Mitgliederkartei versorgt und unterstützt. 

Unser Start in Cottbus war gekennzeichnet durch spontane Streiks, Kundgebungen und Einzelaktionen an den Schulen, bei denen es Mitgliedergruppen bis zu 20 Personen gab. 

Als das Land Brandenburg wiedergegründet war, gab es nach und nach den Zusammenschluss mit den ebenfalls unter dem Namen AVP gegründeten Gruppen in den ehemaligen Bezirken Frankfurt/ Oder, Potsdam und Teile des Bezirkes Neubrandenburg. Sie alle traten dem Brandenburgischen Pädagogen-Verband (BPV) bei. 

Das alles ist bereits 35 Jahre her. Wir sind in dieser Zeit einen Weg gegangen, der immer kämpferisch für die Interessen unserer Mitglieder und der Pädagogen des Landes Brandenburg geprägt war. Besonders Bernd Möbius, der unser erster Präsident war, hat gemeinsam mit Klaus Wünsche (Vizepräsident des BPV und stellv. Bundesvorsitzender des VBE) im VBE und bei unseren Landespolitikern den BPV von Anfang an nachhaltig bekannt gemacht. 

Auf dieser Basis haben wir es bis heute, dank der ehrenamtlichen Mitarbeit und des Engagements vieler Mitglieder geschafft, ein anerkannter Gesprächs- und Verhandlungspartner bei Politikern und Gewerkschaftern zu sein. 

Unsere steigenden Mitgliederzahlen zeigen, dass der BPV als zuverlässig und engagiert für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen zählt. 

Das wollen wir am 14.6.2025 in Potsdam gemeinsam mit unseren langjährigen Mitgliedern in einer Festveranstaltung feiern und uns dabei natürlich zwischen jung und alt über die Geschichte unseres Verbandes und die aktuellen Herausforderungen austauschen. 

Christina Adler 

Sieht so Lehrkräftegewinnung aus? Einstellungsstopp für Lehrkräfte im Land Brandenburg

Der Brandenburgische Pädagogen-Verband verurteilt die aktuellen Maßnahmen der Landesregierung, die mit dem fehlenden Landeshaushalt begründet werden.

In der Bildung wird in die Zukunft geplant und nicht für ein oder zwei Jahre!

Eine Landesregierung, die in ihrem Koalitionsvertrag noch vor wenigen Wochen schreibt, dass Lehrkräfte im Land Brandenburg fehlen und dringend vor allem unter Lehramtskandidaten gewonnen werden soll, schlägt gerade jungen Bewerbern die Tür vor der Nase zu!

Nach dem Einstellungstopp kursieren Entsetzen und Verunsicherung aktuell durch die Lehrerzimmer und vor allem durch die Chats der Lehramtskandidaten und der Seiteneinsteigenden, die auf Entfristung warten. Und das zurecht! Warum sollen junge Menschen, die ihr Leben planen wollen, in einem Bundesland bleiben, dass ihnen gerade die Perspektiven nimmt?

Nach der Ankündigung, dass Lehrkräfte eine Stunde mehr unterrichten sollen, sind die Verringerung der Anrechnungsstunden für besondere Aufgaben und der Einstellungsstopp zwei weitere Maßnahmen, um aus dem Bereich Bildung den Haushalt zu entlasten. Welche Auswirkungen das in der Praxis hat, davon haben die, die das angeordnet haben, keine Vorstellung.

Die Lehrkräfte, die seit Jahren in den Schulen bereit sind, trotz stetig steigender Aufgaben und Anforderungen, den Schulbetrieb am Laufen zu halten, ihr Bestes geben, um Schülerinnen und Schüler zu unterrichten und zu betreuen, sind am Limit. Sie werden verhöhnt, in dem eine Stunde Unterricht zusätzlich als Kleinigkeit abgetan wird und im Gegenzug als Entlastung Aufgaben gestrichen werden, die nur punktuell im Schuljahr greifen und gar nicht alle Lehrkräfte betreffen.

Wohl wissend, dass in den nächsten Schuljahren Lehrkräfte fehlen werden, werden immer neue Fehlentscheidungen getroffen und scheibchenweise über die Presse, statt direkt, die Betroffenen informiert. Welche Auswirkungen das auf die personelle Situation in den Schulen und die Qualität von Bildung hat, wird dabei außer Acht gelassen.

Das in den letzten Jahren mühselig aufgebaute Vertrauen wurde innerhalb einer Woche verspielt. Zusammenarbeit stellen wir uns als Gewerkschaft anders vor.

Wir sind nicht bereit diese Situation hinzunehmen und werden uns gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften und Verbänden dagegen wehren.

Wir fordern vollständige Offenlegung der geplanten Maßnahmen!

Worauf können sich die Lehrkräfte noch verlassen, worauf müssen sich Schulen einstellen?

Pflichtstundenerhöhung für Lehrkräfte ist Wahlbetrug und ein bildungspolitischer Offenbarungseid!

Die GEW Brandenburg und der Brandenburgische Pädagogen-Verband lehnen die von der SPD und dem BSW vorgesehene Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte im Land Brandenburg strikt ab. Die Verursacher des Fachkräftemangels im Schulbereich, die zugleich auch die Verantwortung für die Arbeitszeitverdichtungen der vergangenen Jahre tragen, wollen durch die Erhöhung der Pflichtstunden ihre Verantwortung erneut auf die Lehrkräfte verschieben. Diese Erhöhung der Arbeitszeit für die Lehrerinnen und Lehrer werden wir nicht hinnehmen.

Es ist erschütternd zu sehen, welche Unkenntnis über die Realität des schulischen Alltags und der tatsächlichen Belastungen in den Schulen bei den Regierungsparteien vorherrscht. Wer vor den Wahlen eine Arbeitszeitverlängerung ausschließt und dafür eintritt, dass mehr Lehrkräfte eingestellt werden müssen und dann das Gegenteil umsetzt, begeht Wahlbetrug. Durch die vorgesehene Arbeitszeitverlängerung werden die angekündigten Effekte bezüglich der Absicherung des Unterrichtes nicht eintreten. Keine einzige zusätzliche Unterrichtsstunde wird dadurch den Schülerinnen und Schülern zusätzlich zur Verfügung stehen.

Im Gegenteil! Dadurch wird das vorzeitige Ausscheiden der lebensälteren Lehrkräfte weiter zunehmen, der Krankenstand wird neue Rekordwerte erreichen, junge Lehrkräfte werden Brandenburg meiden, Seiteneinsteiger werden in ihre herkömmlichen Berufe zurückkehren, der Anteil der Lehrkräfte in Teilzeit wird spürbar steigen und die Unterrichtsversorgung in der Fläche wird noch komplizierter werden.

Wir werden die angekündigte Maßnahme nicht hinnehmen!

Als breites Aktionsbündnis werden wir gegen die beabsichtigte Arbeitszeiterhöhung für die Lehrkräfte kämpfen.

Der Auftakt des Widerstands gegen die Pläne der Regierungskoalition wird die Begleitung der Haushaltsberatungen im Landtag sein.

Fachtagung Cottbus: Körperorientierte Stressbewältigung

>>> ANMELDUNG VERLÄNGERT BIS 02.05.2025 <<<

Ort:               Oberstufenzentrum II des Landkreises Spree-Neiße, Makarenkostraße 8/9, 03050 Cottbus

Termin:       14.05.2025 – 13.00-17.00 Uhr

Ablauf:

13.00 Begrüßung

13:15 – 15:15 Uhr Arbeit in den Seminaren

15:15 – 15:30 Uhr Pause (Imbiss)

15:30 – 17:00 Uhr Arbeit in den Seminaren

Seminarangebot

Seminar 1 – Den Lehralltag in Balance meistern und den STRESS im Klassenzimmer verringern

Referentinnen: Dr. Ing. Eva Fendrich, Ulrike Loy

Seminar 2 – Dieser Stress – Wie soll ich den nur aushalten?

Referent: Carsten Donath

Seminar 3 – Grundlagen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen

Referent: Julius Nikolaus Herbst

Seminar 4 – Seiteneinsteigende im Schuldienst – Rechte, Pflichten, Besonderheiten

Referent: Hartmut Stäker

 

Seminar 1 wird nach der Pause fortgesetzt, bei Seminar 2, 3 und 4 können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Pause tauschen.

Anmeldung bis zum 02.05.2025 unter holtsch@bpv-vbe.de

Geben Sie bei der Anmeldung den Seminarwunsch, Ihre Schule und die Nicht-/Mitgliedschaft im BPV an.

Teilnahmegebühr für Nicht-Mitglieder des BPV beträgt 25,00 Euro, für Mitglieder des BPV 5,00 Euro. Nach Anmeldebestätigung ist der Betrag sofort auf das Konto des BPV – Kreisverband Spree-Neiße mit der IBAN DE46 1809 2744 0000 0936 61 zu überweisen.

Die Fortbildungsveranstaltung ist als Ergänzungsangebot vom MBJS unter der Anerkennungs-Nr.: 250514-44.11-46512-250311.9 anerkannt.


Seminar 1: Den Lehralltag in Balance meistern und den STRESS im Klassenzimmer verringern Gestresst in der Schule?

Wir zeigen Ihnen neue Wege der Regulation und praxisorientierte Anregungen zur akuten Stressbewältigung für Sie selbst als Lehrkraft und für Ihre Schüler und Schülerinnen.

Durch das Kennenlernen der Prozesse des autonomen Nervensystems können Unterrichtsstörungen und Stress reduziert und Lernstoff besser verarbeitet werden.

Mit konkreten Übungen vor Ort, Fallbeispielen und Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch erhalten Sie hier neue Möglichkeiten für einen achtsamen Umgang mit Emotionen von Lehrkräften, Schülern und Schülerinnen.

Ihr Schulalltag kann wieder an Leichtigkeit gewinnen.

Referentinnen:

Dr.-Ing. Eva Fenrich

Wissenschaftlerin, Dozentin u. a. für hochbegabte Kinder,

Somatic Experiencing Practioner,

Heilpraktikerin für Psychotherapie

 

Ulrike Loy

Diplom-Designerin,

private Englischlehrerin, Dozentin,

Somatic Experiencing Practioner,

Heilpraktikerin für Psychotherapie


Seminar 2: Dieser Stress – Wie soll ich den nur aushalten?

Inhalte:

  • Stress, was ist das?
  • „unaufgeregter“ Umgang mit herausforderndem Verhalten
  • Frühwarnzeichen von Stress bei autistischen Menschen
  • Overload (Überlastung bei Autisten oder Menschen, die u.a. auch mit Autisten arbeiten?)
  • Shutdown (Abschalten)
  • 3 Phasen des Meltdown (reflexartige Handlungen eines Autisten, die er nicht kontrollieren kann)
  • Bewältigungsstrategien: Was kann Schüler*innen und auch Lehrer*innen guttun?
  • Resilienz (Ansätze)
  • Überlebenskoffer

Referent: Carsten Donath

Grundschullehrer, Theaterpädagoge, Dyskalkulie- und

LRS- Therapeut, Autismus-Berater, ADHS-Coach und

zertifizierter Waldbademeister


Seminar 3: Grundlagen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen

Themenschwerpunkte

Grundlagen des Schulrechts (Grundrechte, Rechtsgebiete, Normenhierarchie)

Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Grundsatz der Gleichbehandlung, Aufgaben der Executive, Unterscheidung der Rechtsfolgen nach dem jeweiligen Rechtsgebiet, Häufige Fragen im Schulbetrieb (Toilettengang, digitale Endgeräte, Taschen, Fundsachen…) etc.

Referent: Julius N. Herbst

Studium der Rechtswissenschaft; Autor der Zeitschrift Schulrecht heute; zertifizierter und geprüfter Datenschutzbeauftragter; Mitarbeit als Referent und Autor für Schulrecht


Seminar 4: Seiteneinsteigende im Schuldienst – Rechte, Pflichten, Besonderheiten

Ausgehend von den allgemeinen Rechten und Pflichten eines Arbeitnehmers werden die Besonderheiten bei einer Anstellung

als Tarifbeschäftigte(r) im Schuldienst erläutert.

Im Vortrag wird auf die für Seiteneinsteigende geltenden Rundschreiben eingegangen, die sich aus den Vereinbarungen zwischen Landesregierung und Gewerkschaften und Verbänden ergeben. Beispielgebend seien hier Begrenzungen beim Einsatz im Unterricht und Rechte zur Fortbildung und Qualifizierung genannt.
Auf entstehende Fragen wird versucht, einzugehen.

  • Welche besonderen Regelungen gibt es für Seiteneinsteigende im Schuldienst?
  • Kann man in allen Fächern und überall eingesetzt werden?
  • Gibt es Möglichkeiten „richtige“ A13-Lehrkraft zu werden?
  • Wo findet man Regelungen für die Seiteneinsteigenden?

Referent: Hartmut Stäker

Präsident des BPV

Deutscher Lehrkräftetag in Leipzig: Lehrkräfte stärken!

Am 28. März 2025 lädt der Deutsche Lehrkräftetag im Rahmen der Leipziger Buchmesse ein – eine gemeinsame Veranstaltung des VBE Bundesverbands, des Verbands Bildungsmedien sowie der VBE-Landesverbände Sächsischer Lehrerverband (SLV), VBE Sachsen-Anhalt und Thüringer Lehrerverband (tlv).

In diesem Jahr stehen die Gesundheit und Resilienz von Lehrerinnen und Lehrern im Fokus. Denn nur gestärkte Lehrkräfte können ihre wichtige Aufgabe erfolgreich meistern. Mit Keynotes und Workshops möchten wir Ihnen die Unterstützung bieten, die Sie im Schulalltag brauchen.

Ort

Der Deutsche Lehrkräftetag findet im Congress Center Leipzig (CCL), Raum 3, auf der 1. Etage statt.

  • Vor 10 Uhr erreichen Sie die Veranstaltung über den Eingang des CCL.
  • Ab 10 Uhr können Sie auch den Haupteingang der Leipziger Messe nutzen.

Programm

  • 10.15 bis 11.15 Uhr | „Angezündet statt ausgebrannt – Seelische Gesundheit in digitalen Zeiten“
    Sven Steffes-Holländer, Facharzt für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie
  • 11.15 bis 12.15 Uhr | Diskussion mit Politik und Verbänden
    Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des VBE
    Maximilian Schulyok, Vorsitzender Verband Bildungsmedien e. V.
    Sven Steffes-Holländer, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
    Moderation: Katja Irle, Journalistin
  • 12.15 bis 12.30 Uhr | Poetry Slam
    Jesko Habert, Kiezpoeten Berlin

Für diesen Vormittagsteil bitten wir um Ihre Anmeldung. Anschließend haben Sie die freie Wahl: Besuchen Sie Veranstaltungen des Forums Unterrichtspraxis, des Trendforums Bildung oder weitere Sessions im Congress Center. Die Themen reichen von Achtsamkeit im Unterricht über die Chancen und Herausforderungen von KI in der Schule bis zur Leseförderung oder der Frage, wie Lehrkräfte gut mit ihren Ressourcen umgehen, um Freude und Gesundheit zu erhalten: alles, was es braucht, um Lehrkräfte stark für ihren Alltag zu machen.

Informieren Sie sich auch gern über die Angebote an den Messeständen der Aussteller. Der Stand des Sächsischen Lehrerverbandes erwartet Sie in Halle 2, Stand C207 auf der Leipziger Buchmesse.

Die Veranstaltung ist unter der Nummer EXT05833 im →Online-Fortbildungskatalog des SMK veröffentlicht.

Teilnahme und Anmeldung

Die Teilnahme am Deutschen Lehrkräftetag ist kostenlos. Sie benötigen lediglich ein gültiges Ticket für die Leipziger Buchmesse, das Sie hier erwerben können.

Da die Platzkapazitäten begrenzt sind, bitten wir um frühzeitige Anmeldung über den folgenden Link: Zur Anmeldung

Wir freuen uns darauf, Sie in Leipzig begrüßen zu dürfen!

Verantwortung wahrnehmen, Kompetenzen achten: VBE zu den Bundestagswahlprogrammen

Der VBE Bundesvorstand kritisiert leere Wahlkampfversprechen und fordert, föderale Zuständigkeiten im Bildungsbereich zu achten. Er bezieht Stellung zu den häufigsten Forderungen der Parteien:

  • Finanzierung von Bildungsprojekten mit Bundesinvestitionen muss sichergestellt werden – langfristig und nachhaltig.
  • Konsequenz aus Sprachstandstests darf nicht Exklusion sein, sondern bestmögliche Förderung der Kinder.
  • Kritik an Einphasigkeit des Lehramtsstudiums, Begrüßung der Schulgeldfreiheit für Ausbildung in Erziehungsberufen.
  • Demokratie muss nicht nur nach Wahlen gefördert werden.

 

Am 23. Februar 2025 findet die nächste Bundestagswahl statt. Der Bundesvorstand des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) hat sich zu den Forderungen aus den Wahlprogrammen der Parteien beraten. Der Bundesvorsitzende des VBE, Gerhard Brand, stellt fest: „Wenn Parteien so tun, als könnten sie Schulstrukturen und gemeinsame Standards von der Bundesebene aus anordnen, offenbart das ein merkwürdiges Demokratie-verständnis, denn Deutschland ist föderal organisiert. Mit den Forderungen werden klar Kompetenzen überschritten, anstatt zuständige Gremien, wie die Bildungsministerkonferenz, zu stärken. Der Bund entscheidet über zusätzliche Investitionen und kann Strukturen zur Koordinierung bereitstellen. Basta-Politik und leere Versprechen sind jedoch fehl am Platz.“

Finanzierung von Bildungsprojekten

Im Grundgesetz verankert ist die Schaffung gleichwertiger Lebens-verhältnisse (Art. 72 (2)). Brand kommentiert: „Aufgrund der steigenden Dichte und Vielfalt der Herausforderungen, denen sich die Länder gegenübersehen, ist es notwendig, zusätzliche finanzielle Mittel zu erhalten, um den Zugang zu aktuellen Lernmethoden und -umgebungen sowie zu Fördermöglichkeiten gleichwertig anbieten zu können. Der Bund muss es daher als Daueraufgabe verstehen, bundesweit relevante Bildungsprojekte langfristig und nachhaltig mitzufinanzieren. Die Länder alleine können das nicht gewährleisten.“ Im Gegenzug müssen die Länder bereit sein, gemeinsam mit dem Bundesbildungsministerium Kriterien der Vergabe zu erarbeiten und Berichtspflichten einzulösen.

 

Vorschulische Bildung

Besondere Aufmerksamkeit erhalten von den Parteien jene Kinder, die bei Eintritt in die Schule keine ausreichenden Sprachkenntnisse besitzen. Brand fasst zusammen: „Bei einigen Parteiprogrammen bekommt man den Eindruck, dass Kinder mit zu geringen deutschen Sprachkenntnissen aus der Schule ferngehalten werden sollen. Deren Ziel ist nicht Integration, sondern Exklusion.“ Der VBE setzt sich, auch mit Blick auf den DKLK-Meinungstrend (März 2024), dafür ein, dass der Elementarbereich so ausgestattet wird, dass die Bildungsbasis erfolgreich gelegt werden kann. Der VBE Bundesvorsitzende Brand betont: „Ohne Konsequenzen brauchen wir auch keine Tests! Sprachstandstests finden nicht um ihretwillen statt. Sie dürfen nicht den Ausschluss, sondern müssen im Sinne der Chancengerechtigkeit die Integration von Kindern, deren bestmögliche Entwicklungsunterstützung und damit ihr Fortkommen im Bildungssystem im Fokus haben.“

Parteien, die ein verpflichtendes Kita-Jahr fordern, verweist der VBE auf ein Gutachten des Bundestages. In diesem wird gezeigt, dass eine Kindergartenpflicht dem elterlichen Erziehungsrecht entgegenstünde. „Der einzig gangbare Weg wäre das Vorziehen der Schulpflicht. Dies jedoch liegt in der Gesetzgebungskompetenz der Länder“, erläutert Brand und ergänzt: „Wer wirklich helfen möchte, setzt sich für eine angemessene Ausstattung der frühkindlichen Bildungseinrichtungen mit Ressourcen und Personal ein.“

Ausbildung

Einige Parteien sehen in der Umstellung auf das duale Lehramtsstudium im Sinne der Einphasigkeit eine Möglichkeit, den Lehrkräftemangel zu beheben. Der VBE kritisiert dies scharf und wendet sich gegen die Absenkung von Umfang und Qualität der Ausbildung von Lehrkräften. Zudem wird auch hier betont, dass die Ausgestaltung des Lehramtsstudiums Sache der Länder ist.

Die Forderung vieler Parteien, die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher schulgeldfrei umzusetzen, unterstützt der VBE. Brand kommentiert: „Es ist unverständlich, warum Auszubildende bei der aktuellen Personallage noch immer dafür zahlen müssen, später in einem Mangelberuf zu arbeiten.“

Demokratiebildung

„Schule trägt ihren Teil der Verantwortung für die Demokratiebildung von Kindern und Jugendlichen. Es darf aber nicht vergessen werden, dass es mehr braucht. Neben den Eltern sind das auch Verbände und weitere Organisationen. Wenn deren Förderung aber ständig auf der Kippe steht, hinterlässt das nachhaltig Eindruck bei den Jugendlichen“, warnt Gerhard Brand mit Blick auf den Bundeshaushalt und den allzu leichtfertig angesetzten Rotstift bei Demokratieprojekten. „Man bekommt den Eindruck, dass die Demokratie vor allem nach Wahlen wichtig ist. Sie ist es aber immer – und daher muss die Zivilgesellschaft auch entsprechend gefördert werden.“

Kein Platz für Demokratiefeinde: AfD gehört nicht auf die didacta

Bildung statt Hetze – Kein Forum für Rechtsextreme

Die didacta ist Europas größte Bildungsmesse: Sie trägt große Verantwortung und sollte sich entschieden gegen Rechtsextremisten positionieren. Die AfD ist in Teilen eine rechtsextremistische Partei. Es wäre ein fataler Fehler, wenn sich die AfD auf der didacta als Hauptaussteller präsentieren dürfte. Besonders im Kontext des Messe-Leitthemas „Demokratiebildung“ ist es untragbar, einer derart extremen Partei eine solche Plattform zu geben.

Wir sprechen uns entschieden gegen Parteien und Organisationen aus, welche demokratische Grundwerte und deren Strukturen gefährden sowie Schulen als Orte der Vielfalt und Meinungsfreiheit untergraben. Mit diesen arbeiten wir nicht zusammen. Deswegen fordern wir, dass sich Bildungseinrichtungen weiterhin frei von Überwachung und ideologischen Einschränkungen entfalten können. Aus diesem Grund darf der AfD keinesfalls solch eine Macht gegeben werden. Stattdessen sollte gemeinsam versucht werden, dies zu verhindern. Kurz vor den Neuwahlen einer Partei, die ständig unsere Demokratie gefährdet, einen Raum zu geben, bedeutet, deren Ideologien zu legitimieren – dies darf auf keinen Fall unterstützt werden.

Bildung ist die Grundlage einer funktionierenden Demokratie und Demokratie ist die Grundlage für eine gerechte und gute Bildung. Daher fordern wir die Veranstalter der didacta auf, sich unmissverständlich von der AfD zu distanzieren und sicherzustellen, dass die Messe kein Forum für demokratiefeindliche Parteien bietet.