Sieht so Lehrkräftegewinnung aus? Einstellungsstopp für Lehrkräfte im Land Brandenburg
Der Brandenburgische Pädagogen-Verband verurteilt die aktuellen Maßnahmen der Landesregierung, die mit dem fehlenden Landeshaushalt begründet werden.
In der Bildung wird in die Zukunft geplant und nicht für ein oder zwei Jahre!
Eine Landesregierung, die in ihrem Koalitionsvertrag noch vor wenigen Wochen schreibt, dass Lehrkräfte im Land Brandenburg fehlen und dringend vor allem unter Lehramtskandidaten gewonnen werden soll, schlägt gerade jungen Bewerbern die Tür vor der Nase zu!
Nach dem Einstellungstopp kursieren Entsetzen und Verunsicherung aktuell durch die Lehrerzimmer und vor allem durch die Chats der Lehramtskandidaten und der Seiteneinsteigenden, die auf Entfristung warten. Und das zurecht! Warum sollen junge Menschen, die ihr Leben planen wollen, in einem Bundesland bleiben, dass ihnen gerade die Perspektiven nimmt?
Nach der Ankündigung, dass Lehrkräfte eine Stunde mehr unterrichten sollen, sind die Verringerung der Anrechnungsstunden für besondere Aufgaben und der Einstellungsstopp zwei weitere Maßnahmen, um aus dem Bereich Bildung den Haushalt zu entlasten. Welche Auswirkungen das in der Praxis hat, davon haben die, die das angeordnet haben, keine Vorstellung.
Die Lehrkräfte, die seit Jahren in den Schulen bereit sind, trotz stetig steigender Aufgaben und Anforderungen, den Schulbetrieb am Laufen zu halten, ihr Bestes geben, um Schülerinnen und Schüler zu unterrichten und zu betreuen, sind am Limit. Sie werden verhöhnt, in dem eine Stunde Unterricht zusätzlich als Kleinigkeit abgetan wird und im Gegenzug als Entlastung Aufgaben gestrichen werden, die nur punktuell im Schuljahr greifen und gar nicht alle Lehrkräfte betreffen.
Wohl wissend, dass in den nächsten Schuljahren Lehrkräfte fehlen werden, werden immer neue Fehlentscheidungen getroffen und scheibchenweise über die Presse, statt direkt, die Betroffenen informiert. Welche Auswirkungen das auf die personelle Situation in den Schulen und die Qualität von Bildung hat, wird dabei außer Acht gelassen.
Das in den letzten Jahren mühselig aufgebaute Vertrauen wurde innerhalb einer Woche verspielt. Zusammenarbeit stellen wir uns als Gewerkschaft anders vor.
Wir sind nicht bereit diese Situation hinzunehmen und werden uns gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften und Verbänden dagegen wehren.
Wir fordern vollständige Offenlegung der geplanten Maßnahmen!
Worauf können sich die Lehrkräfte noch verlassen, worauf müssen sich Schulen einstellen?
Pflichtstundenerhöhung für Lehrkräfte ist Wahlbetrug und ein bildungspolitischer Offenbarungseid!
Die GEW Brandenburg und der Brandenburgische Pädagogen-Verband lehnen die von der SPD und dem BSW vorgesehene Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte im Land Brandenburg strikt ab. Die Verursacher des Fachkräftemangels im Schulbereich, die zugleich auch die Verantwortung für die Arbeitszeitverdichtungen der vergangenen Jahre tragen, wollen durch die Erhöhung der Pflichtstunden ihre Verantwortung erneut auf die Lehrkräfte verschieben. Diese Erhöhung der Arbeitszeit für die Lehrerinnen und Lehrer werden wir nicht hinnehmen.
Es ist erschütternd zu sehen, welche Unkenntnis über die Realität des schulischen Alltags und der tatsächlichen Belastungen in den Schulen bei den Regierungsparteien vorherrscht. Wer vor den Wahlen eine Arbeitszeitverlängerung ausschließt und dafür eintritt, dass mehr Lehrkräfte eingestellt werden müssen und dann das Gegenteil umsetzt, begeht Wahlbetrug. Durch die vorgesehene Arbeitszeitverlängerung werden die angekündigten Effekte bezüglich der Absicherung des Unterrichtes nicht eintreten. Keine einzige zusätzliche Unterrichtsstunde wird dadurch den Schülerinnen und Schülern zusätzlich zur Verfügung stehen.
Im Gegenteil! Dadurch wird das vorzeitige Ausscheiden der lebensälteren Lehrkräfte weiter zunehmen, der Krankenstand wird neue Rekordwerte erreichen, junge Lehrkräfte werden Brandenburg meiden, Seiteneinsteiger werden in ihre herkömmlichen Berufe zurückkehren, der Anteil der Lehrkräfte in Teilzeit wird spürbar steigen und die Unterrichtsversorgung in der Fläche wird noch komplizierter werden.
Wir werden die angekündigte Maßnahme nicht hinnehmen!
Als breites Aktionsbündnis werden wir gegen die beabsichtigte Arbeitszeiterhöhung für die Lehrkräfte kämpfen.
Der Auftakt des Widerstands gegen die Pläne der Regierungskoalition wird die Begleitung der Haushaltsberatungen im Landtag sein.
Fachtagung Cottbus: Körperorientierte Stressbewältigung
>>> ANMELDUNG VERLÄNGERT BIS 02.05.2025 <<<
Ort: Oberstufenzentrum II des Landkreises Spree-Neiße, Makarenkostraße 8/9, 03050 Cottbus
Termin: 14.05.2025 – 13.00-17.00 Uhr
Ablauf:
13.00 Begrüßung
13:15 – 15:15 Uhr Arbeit in den Seminaren
15:15 – 15:30 Uhr Pause (Imbiss)
15:30 – 17:00 Uhr Arbeit in den Seminaren
Seminarangebot
Seminar 1 – Den Lehralltag in Balance meistern und den STRESS im Klassenzimmer verringern
Referentinnen: Dr. Ing. Eva Fendrich, Ulrike Loy
Seminar 2 – Dieser Stress – Wie soll ich den nur aushalten?
Referent: Carsten Donath
Seminar 3 – Grundlagen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen
Referent: Julius Nikolaus Herbst
Seminar 4 – Seiteneinsteigende im Schuldienst – Rechte, Pflichten, Besonderheiten
Referent: Hartmut Stäker
Seminar 1 wird nach der Pause fortgesetzt, bei Seminar 2, 3 und 4 können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Pause tauschen.
Anmeldung bis zum 02.05.2025 unter holtsch@bpv-vbe.de
Geben Sie bei der Anmeldung den Seminarwunsch, Ihre Schule und die Nicht-/Mitgliedschaft im BPV an.
Teilnahmegebühr für Nicht-Mitglieder des BPV beträgt 25,00 Euro, für Mitglieder des BPV 5,00 Euro. Nach Anmeldebestätigung ist der Betrag sofort auf das Konto des BPV – Kreisverband Spree-Neiße mit der IBAN DE46 1809 2744 0000 0936 61 zu überweisen.
Die Fortbildungsveranstaltung ist als Ergänzungsangebot vom MBJS unter der Anerkennungs-Nr.: 250514-44.11-46512-250311.9 anerkannt.
Seminar 1: Den Lehralltag in Balance meistern und den STRESS im Klassenzimmer verringern Gestresst in der Schule?
Wir zeigen Ihnen neue Wege der Regulation und praxisorientierte Anregungen zur akuten Stressbewältigung für Sie selbst als Lehrkraft und für Ihre Schüler und Schülerinnen.
Durch das Kennenlernen der Prozesse des autonomen Nervensystems können Unterrichtsstörungen und Stress reduziert und Lernstoff besser verarbeitet werden.
Mit konkreten Übungen vor Ort, Fallbeispielen und Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch erhalten Sie hier neue Möglichkeiten für einen achtsamen Umgang mit Emotionen von Lehrkräften, Schülern und Schülerinnen.
Ihr Schulalltag kann wieder an Leichtigkeit gewinnen.
Referentinnen:
Dr.-Ing. Eva Fenrich
Wissenschaftlerin, Dozentin u. a. für hochbegabte Kinder,
Somatic Experiencing Practioner,
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Ulrike Loy
Diplom-Designerin,
private Englischlehrerin, Dozentin,
Somatic Experiencing Practioner,
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Seminar 2: Dieser Stress – Wie soll ich den nur aushalten?
Inhalte:
- Stress, was ist das?
- „unaufgeregter“ Umgang mit herausforderndem Verhalten
- Frühwarnzeichen von Stress bei autistischen Menschen
- Overload (Überlastung bei Autisten oder Menschen, die u.a. auch mit Autisten arbeiten?)
- Shutdown (Abschalten)
- 3 Phasen des Meltdown (reflexartige Handlungen eines Autisten, die er nicht kontrollieren kann)
- Bewältigungsstrategien: Was kann Schüler*innen und auch Lehrer*innen guttun?
- Resilienz (Ansätze)
- Überlebenskoffer
Referent: Carsten Donath
Grundschullehrer, Theaterpädagoge, Dyskalkulie- und
LRS- Therapeut, Autismus-Berater, ADHS-Coach und
zertifizierter Waldbademeister
Seminar 3: Grundlagen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen
Themenschwerpunkte
Grundlagen des Schulrechts (Grundrechte, Rechtsgebiete, Normenhierarchie)
Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Grundsatz der Gleichbehandlung, Aufgaben der Executive, Unterscheidung der Rechtsfolgen nach dem jeweiligen Rechtsgebiet, Häufige Fragen im Schulbetrieb (Toilettengang, digitale Endgeräte, Taschen, Fundsachen…) etc.
Referent: Julius N. Herbst
Studium der Rechtswissenschaft; Autor der Zeitschrift Schulrecht heute; zertifizierter und geprüfter Datenschutzbeauftragter; Mitarbeit als Referent und Autor für Schulrecht
Seminar 4: Seiteneinsteigende im Schuldienst – Rechte, Pflichten, Besonderheiten
Ausgehend von den allgemeinen Rechten und Pflichten eines Arbeitnehmers werden die Besonderheiten bei einer Anstellung
als Tarifbeschäftigte(r) im Schuldienst erläutert.
Im Vortrag wird auf die für Seiteneinsteigende geltenden Rundschreiben eingegangen, die sich aus den Vereinbarungen zwischen Landesregierung und Gewerkschaften und Verbänden ergeben. Beispielgebend seien hier Begrenzungen beim Einsatz im Unterricht und Rechte zur Fortbildung und Qualifizierung genannt.
Auf entstehende Fragen wird versucht, einzugehen.
- Welche besonderen Regelungen gibt es für Seiteneinsteigende im Schuldienst?
- Kann man in allen Fächern und überall eingesetzt werden?
- Gibt es Möglichkeiten „richtige“ A13-Lehrkraft zu werden?
- Wo findet man Regelungen für die Seiteneinsteigenden?
Referent: Hartmut Stäker
Präsident des BPV
Deutscher Lehrkräftetag in Leipzig: Lehrkräfte stärken!
Am 28. März 2025 lädt der Deutsche Lehrkräftetag im Rahmen der Leipziger Buchmesse ein – eine gemeinsame Veranstaltung des VBE Bundesverbands, des Verbands Bildungsmedien sowie der VBE-Landesverbände Sächsischer Lehrerverband (SLV), VBE Sachsen-Anhalt und Thüringer Lehrerverband (tlv).
In diesem Jahr stehen die Gesundheit und Resilienz von Lehrerinnen und Lehrern im Fokus. Denn nur gestärkte Lehrkräfte können ihre wichtige Aufgabe erfolgreich meistern. Mit Keynotes und Workshops möchten wir Ihnen die Unterstützung bieten, die Sie im Schulalltag brauchen.
Ort
Der Deutsche Lehrkräftetag findet im Congress Center Leipzig (CCL), Raum 3, auf der 1. Etage statt.
- Vor 10 Uhr erreichen Sie die Veranstaltung über den Eingang des CCL.
- Ab 10 Uhr können Sie auch den Haupteingang der Leipziger Messe nutzen.
Programm
- 10.15 bis 11.15 Uhr | „Angezündet statt ausgebrannt – Seelische Gesundheit in digitalen Zeiten“
Sven Steffes-Holländer, Facharzt für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie - 11.15 bis 12.15 Uhr | Diskussion mit Politik und Verbänden
Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des VBE
Maximilian Schulyok, Vorsitzender Verband Bildungsmedien e. V.
Sven Steffes-Holländer, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Moderation: Katja Irle, Journalistin - 12.15 bis 12.30 Uhr | Poetry Slam
Jesko Habert, Kiezpoeten Berlin
Für diesen Vormittagsteil bitten wir um Ihre Anmeldung. Anschließend haben Sie die freie Wahl: Besuchen Sie Veranstaltungen des Forums Unterrichtspraxis, des Trendforums Bildung oder weitere Sessions im Congress Center. Die Themen reichen von Achtsamkeit im Unterricht über die Chancen und Herausforderungen von KI in der Schule bis zur Leseförderung oder der Frage, wie Lehrkräfte gut mit ihren Ressourcen umgehen, um Freude und Gesundheit zu erhalten: alles, was es braucht, um Lehrkräfte stark für ihren Alltag zu machen.
Informieren Sie sich auch gern über die Angebote an den Messeständen der Aussteller. Der Stand des Sächsischen Lehrerverbandes erwartet Sie in Halle 2, Stand C207 auf der Leipziger Buchmesse.
Die Veranstaltung ist unter der Nummer EXT05833 im →Online-Fortbildungskatalog des SMK veröffentlicht.
Teilnahme und Anmeldung
Die Teilnahme am Deutschen Lehrkräftetag ist kostenlos. Sie benötigen lediglich ein gültiges Ticket für die Leipziger Buchmesse, das Sie hier erwerben können.
Da die Platzkapazitäten begrenzt sind, bitten wir um frühzeitige Anmeldung über den folgenden Link: Zur Anmeldung
Wir freuen uns darauf, Sie in Leipzig begrüßen zu dürfen!
Verantwortung wahrnehmen, Kompetenzen achten: VBE zu den Bundestagswahlprogrammen
Der VBE Bundesvorstand kritisiert leere Wahlkampfversprechen und fordert, föderale Zuständigkeiten im Bildungsbereich zu achten. Er bezieht Stellung zu den häufigsten Forderungen der Parteien:
- Finanzierung von Bildungsprojekten mit Bundesinvestitionen muss sichergestellt werden – langfristig und nachhaltig.
- Konsequenz aus Sprachstandstests darf nicht Exklusion sein, sondern bestmögliche Förderung der Kinder.
- Kritik an Einphasigkeit des Lehramtsstudiums, Begrüßung der Schulgeldfreiheit für Ausbildung in Erziehungsberufen.
- Demokratie muss nicht nur nach Wahlen gefördert werden.
Am 23. Februar 2025 findet die nächste Bundestagswahl statt. Der Bundesvorstand des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) hat sich zu den Forderungen aus den Wahlprogrammen der Parteien beraten. Der Bundesvorsitzende des VBE, Gerhard Brand, stellt fest: „Wenn Parteien so tun, als könnten sie Schulstrukturen und gemeinsame Standards von der Bundesebene aus anordnen, offenbart das ein merkwürdiges Demokratie-verständnis, denn Deutschland ist föderal organisiert. Mit den Forderungen werden klar Kompetenzen überschritten, anstatt zuständige Gremien, wie die Bildungsministerkonferenz, zu stärken. Der Bund entscheidet über zusätzliche Investitionen und kann Strukturen zur Koordinierung bereitstellen. Basta-Politik und leere Versprechen sind jedoch fehl am Platz.“
Finanzierung von Bildungsprojekten
Im Grundgesetz verankert ist die Schaffung gleichwertiger Lebens-verhältnisse (Art. 72 (2)). Brand kommentiert: „Aufgrund der steigenden Dichte und Vielfalt der Herausforderungen, denen sich die Länder gegenübersehen, ist es notwendig, zusätzliche finanzielle Mittel zu erhalten, um den Zugang zu aktuellen Lernmethoden und -umgebungen sowie zu Fördermöglichkeiten gleichwertig anbieten zu können. Der Bund muss es daher als Daueraufgabe verstehen, bundesweit relevante Bildungsprojekte langfristig und nachhaltig mitzufinanzieren. Die Länder alleine können das nicht gewährleisten.“ Im Gegenzug müssen die Länder bereit sein, gemeinsam mit dem Bundesbildungsministerium Kriterien der Vergabe zu erarbeiten und Berichtspflichten einzulösen.
Vorschulische Bildung
Besondere Aufmerksamkeit erhalten von den Parteien jene Kinder, die bei Eintritt in die Schule keine ausreichenden Sprachkenntnisse besitzen. Brand fasst zusammen: „Bei einigen Parteiprogrammen bekommt man den Eindruck, dass Kinder mit zu geringen deutschen Sprachkenntnissen aus der Schule ferngehalten werden sollen. Deren Ziel ist nicht Integration, sondern Exklusion.“ Der VBE setzt sich, auch mit Blick auf den DKLK-Meinungstrend (März 2024), dafür ein, dass der Elementarbereich so ausgestattet wird, dass die Bildungsbasis erfolgreich gelegt werden kann. Der VBE Bundesvorsitzende Brand betont: „Ohne Konsequenzen brauchen wir auch keine Tests! Sprachstandstests finden nicht um ihretwillen statt. Sie dürfen nicht den Ausschluss, sondern müssen im Sinne der Chancengerechtigkeit die Integration von Kindern, deren bestmögliche Entwicklungsunterstützung und damit ihr Fortkommen im Bildungssystem im Fokus haben.“
Parteien, die ein verpflichtendes Kita-Jahr fordern, verweist der VBE auf ein Gutachten des Bundestages. In diesem wird gezeigt, dass eine Kindergartenpflicht dem elterlichen Erziehungsrecht entgegenstünde. „Der einzig gangbare Weg wäre das Vorziehen der Schulpflicht. Dies jedoch liegt in der Gesetzgebungskompetenz der Länder“, erläutert Brand und ergänzt: „Wer wirklich helfen möchte, setzt sich für eine angemessene Ausstattung der frühkindlichen Bildungseinrichtungen mit Ressourcen und Personal ein.“
Ausbildung
Einige Parteien sehen in der Umstellung auf das duale Lehramtsstudium im Sinne der Einphasigkeit eine Möglichkeit, den Lehrkräftemangel zu beheben. Der VBE kritisiert dies scharf und wendet sich gegen die Absenkung von Umfang und Qualität der Ausbildung von Lehrkräften. Zudem wird auch hier betont, dass die Ausgestaltung des Lehramtsstudiums Sache der Länder ist.
Die Forderung vieler Parteien, die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher schulgeldfrei umzusetzen, unterstützt der VBE. Brand kommentiert: „Es ist unverständlich, warum Auszubildende bei der aktuellen Personallage noch immer dafür zahlen müssen, später in einem Mangelberuf zu arbeiten.“
Demokratiebildung
„Schule trägt ihren Teil der Verantwortung für die Demokratiebildung von Kindern und Jugendlichen. Es darf aber nicht vergessen werden, dass es mehr braucht. Neben den Eltern sind das auch Verbände und weitere Organisationen. Wenn deren Förderung aber ständig auf der Kippe steht, hinterlässt das nachhaltig Eindruck bei den Jugendlichen“, warnt Gerhard Brand mit Blick auf den Bundeshaushalt und den allzu leichtfertig angesetzten Rotstift bei Demokratieprojekten. „Man bekommt den Eindruck, dass die Demokratie vor allem nach Wahlen wichtig ist. Sie ist es aber immer – und daher muss die Zivilgesellschaft auch entsprechend gefördert werden.“
Kein Platz für Demokratiefeinde: AfD gehört nicht auf die didacta
Bildung statt Hetze – Kein Forum für Rechtsextreme
Die didacta ist Europas größte Bildungsmesse: Sie trägt große Verantwortung und sollte sich entschieden gegen Rechtsextremisten positionieren. Die AfD ist in Teilen eine rechtsextremistische Partei. Es wäre ein fataler Fehler, wenn sich die AfD auf der didacta als Hauptaussteller präsentieren dürfte. Besonders im Kontext des Messe-Leitthemas „Demokratiebildung“ ist es untragbar, einer derart extremen Partei eine solche Plattform zu geben.
Wir sprechen uns entschieden gegen Parteien und Organisationen aus, welche demokratische Grundwerte und deren Strukturen gefährden sowie Schulen als Orte der Vielfalt und Meinungsfreiheit untergraben. Mit diesen arbeiten wir nicht zusammen. Deswegen fordern wir, dass sich Bildungseinrichtungen weiterhin frei von Überwachung und ideologischen Einschränkungen entfalten können. Aus diesem Grund darf der AfD keinesfalls solch eine Macht gegeben werden. Stattdessen sollte gemeinsam versucht werden, dies zu verhindern. Kurz vor den Neuwahlen einer Partei, die ständig unsere Demokratie gefährdet, einen Raum zu geben, bedeutet, deren Ideologien zu legitimieren – dies darf auf keinen Fall unterstützt werden.
Bildung ist die Grundlage einer funktionierenden Demokratie und Demokratie ist die Grundlage für eine gerechte und gute Bildung. Daher fordern wir die Veranstalter der didacta auf, sich unmissverständlich von der AfD zu distanzieren und sicherzustellen, dass die Messe kein Forum für demokratiefeindliche Parteien bietet.
Online-Fachtag: Schule ohne Hass – Geeignete Programme zur Prävention von Hatespeech auswählen und umsetzen
Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg lädt Pädagoginnen und Pädagogen (Lehrkräfte, Sozialpädagogen/-pädagoginnen, Schulleitungen) am 14.1.2025 zu einer Online-Fachtagung zum Thema „Wirksame Strategien zum Umgang mit Hatespeech an Schulen“ ein.
Die Teilnahme erfolgt kostenlos.
Anmeldung bitte bis spätestens 10. Januar 2025.
Die Zugangsdaten erhalten Sie rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn per E-Mail.
Die Anmeldung sowie der Download des Programms ist über folgende Links möglich:
- BTU-Website: https://www.b-tu.de/news/artikel/27985-default-fdc171d4dd3f676fcb7de10384832010-1
- Bildungsserver Brandenburg: https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/vollstaendige-nachricht?tx_news_pi1[action]=detail&tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[news]=31172&cHash=4f0884356713993d327919e8632f004a
In der Bildung der Kinder und Jugendlichen liegt die Zukunft Brandenburgs
Grundsätze des Brandenburgischen Pädagogen-Verbandes zur Landtagswahl 2024 in Brandenburg
Ja! Das sagen alle Politiker:innen vor der Wahl. Und nach der Wahl? An folgenden Grundsätzen wollen wir die Kandidatinnen und Kandidaten für den neuen Landtag messen.
- Bildungspolitik ist Investitionspolitik
- Unterricht ist in jeder Jahrgangsstufe und in jedem Fach durch dafür qualifizierte Pädagoginnen und Pädagogen zu erteilen.
- Wir fordern:
- keine Erhöhung von Unterrichtsverpflichtung,
- Beibehaltung von Möglichkeiten der Teilzeit,
- Abbau von Bürokratie, Erleichterung von Verwaltungsprozessen,
- keine Streichung der Ermäßigung aus Altersgründen,
- Ermäßigungstatbestände für besondere Aufgaben.
- Es ist zu garantieren, dass Lehrpersonen ohne Lehramtsausbildung vor dem Einsatz, spätestens jedoch am Beginn des Unterrichtseinsatzes eine Pädagogische Grundqualifizierung erhalten.
- Um Lehrpersonen langfristig im Schuldienst zu binden, ist ihnen mittelfristig eine Weiterqualifizierung mit dem Ziel einer Qualifizierung bis zum Lehramt anzubieten. Das Land Brandenburg hat dafür geeignete Angebote zu schaffen und zu finanzieren.
- Damit diese Seiteneinsteigenden die passende Weiterqualifizierung erhalten, ist ihre Lehrtätigkeit regelmäßig (mindestens zweimal je Schuljahr) zu beurteilen und ein individueller Weiterbildungsplan mit jedem Betroffenen zu erarbeiten.
- Die territoriale Konzentration oder die Konzentration auf einzelne Schulen oder Schulformen mit Lehrkräften, die über den Seiteneinstieg in den Schuldienst gelangt sind, ist zu vermeiden.
- Unbesetzte Stellen werden befristet kapitalisiert und den Schulen als frei verfügbares Budget zur Verfügung gestellt.
- Seiteneinsteiger im Kitabereich müssen ähnlich wie Seiteneinsteiger im Schulbereich vor ihrem Einsatz qualifiziert werden und die Möglichkeit eines qualifizierten Berufsabschlusses erhalten.
- Schulstruktur, Lerninhalte, bildungspolitische Projekte
- Gemeinsames Lernen, Inklusion und Integration aufgrund von verstärkter Migration sind Realität in den Schulen. Sie sind mit ausreichend Personal (Zweitlehrer, Sonderpädagogen, pädagogische Unterrichtshilfen, Lernbegleiter) abzusichern.
- Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten sind auch weiterhin unabdingbar.
- Zentrale Vergleichstests sind auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Sie sollen digital durchgeführt und ausgewertet werden.
- Lehrerausbildung und Lehrerweiterbildung
- Die angebotenen Studienplätze sind am Bedarf zu orientieren!
- Das Lehramtsstudium muss praxisnah sein.
- Schwerpunkte in der Bachelorphase müssen neben den Fachwissenschaften Erziehungswissenschaften und Psychologie sowie Methodik und Didaktik sein. Die Masterphase ist berufsbegleitend zu absolvieren.
- Für die dritte Ausbildungsphase müssen bedarfsgerechte Fortbildungsangebote organisiert werden.
- Fortbildungen und Dienstreisen sind grundsätzlich im dienstlichen Interesse anzuerkennen.
- Lehrerinnen und Lehrer
- Keine Erhöhung der wöchentlich zu erteilenden Unterrichtsstunden in allen Schulformen!
- Für jede über den eigentlichen Unterricht und seine Vor- und Nachbereitung hinausgehende Aufgaben müssen Anrechnungsstunden gewährt werden.
- Aufstiegsmöglichkeiten sind durch entsprechend vergütete Funktionsstellen zu schaffen.
- Angemessene Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte in allen Lebensphasen sind zu gewährleisten.
- Schulen und Lehrkräften müssen mehr Mittel für eine Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zur Verfügung gestellt werden.
- Die Arbeit von Lehrkräften ist öffentlich wertzuschätzen.
- Würdigung und Anerkennung von besonderen Arbeitsleistungen im Schuldienst hat zu erfolgen.
- Gewalt gegen Lehrkräfte, auch Gewalt in den Klassen und im Elternhaus, müssen stärker beachtet und entsprechende Beratungsangebote zur Verfügung gestellt werden. Dazu ist ein Netz aus Beratungsstellen, Polizei und Psychologen zu schaffen und die Rechte der Lehrkräfte zu stärken.
- Personalausstattung unter Berücksichtigung des Demografiewandels bis 2030
- Funktionsstellen sind ordentlich zu besetzen und zu vergüten. Die Laufbahnverordnung ist anzupassen.
- Die Erhöhung der Vertretungsreserven auf mindestens 10 % ist erforderlich.
- Die Obergrenzen der Klassenfrequenzen sind zu senken.
- Lehrerinnen und Lehrer müssen von allen nichtpädagogischen Tätigkeiten entlastet werden.
- Eine angemessenen Stellenzahl für Sozialarbeit an Schulen, Schulpsychologen sowie anderen Professionen multiprofessionaler Teams ist einzurichten.
- Digitalisierung und Schule
- Die Landesregierung hat ein Digitalkonzept zu erstellen und zu realisieren, welches den Bereich Bildung einschließt.
- Es müssen insbesondere landesweite Mindeststandards für die Ausstattung der Schulgebäude und Schüler- und Lehrerarbeitsplätzen festgelegt werden.
- Für die Nutzung der künstlichen Intelligenz in der Schule müssen rechtsverbindliche Festlegungen getroffen werden.
Diese Grundsätze wurden beschlossen auf der Sitzung des erweiterten Landesvorstandes des BPV am 18.11.2023.
Brandenburgischer Pädagogen-Verband
Präsident: Hartmut Stäker
Kontakt: staeker@bpv-vbe.de
Stress im Klassenzimmer verringern und Lehralltag in Balance meistern
Der Regionalverband Barnim-Uckermark lädt Sie nach den Sommerferien zu einer spannenden Fortbildungsveranstaltung ein. Lassen Sie uns gemeinsam präventiv und proaktiv Stress verringern und einen guten Start in das Schuljahr begehen!
Alle Informationen auf einen Blick:
- 27.08.2024 von 09:30 bis 16:00 Uhr (inkl. Pausen)
- Anmeldung per Mail direkt hier als Antwort an schierhorn@bpv-vbe.de
- Ort: Schule am Kirschgarten, Neuer Schulweg 10, 16321 Bernau bei Berlin
- Referentinnen: Dr. Eva Fenrich, Ulrike Loy
- Schwerpunkte: Neue Wege der Regulation und praxisorientierte Anregungen zur akuten Stressbewältigung für Sie und Ihre Lernenden. Unterrichtsstörungen und Stress reduzieren, Lernstoff besser verarbeiten. Achtsamer Umgang mit Emotionen von Lehrkräften und SuS. Konkrete Übungen vor Ort, Fallbeispiele und Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch
- Teilnahmegebühr: für BPV-Mitglieder kostenlos, für Nicht-Mitglieder 20,- € (inkl. Pausenversorgung)