Bund-Länder-Verhandlungen: Auswirkungen auf Schulen scheinbar nicht Teil der Diskussion
Die heute von der Bund-Länder-Runde beschlossenen Lockerungen kommentiert der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, wie folgt:
„Wenn wir uns die Entscheidungen aus der Bund-Länder-Runde anschauen, ist nicht erkennbar, dass die möglichen Auswirkungen der Lockerungen auf das Infektionsgeschehen in den Schulen und Kitas ausreichend in den Blick genommen wurden. Trotz aller politischen Beteuerungen, die Schulen zu sicheren Orten zu machen, müssen wir feststellen: sie sind es nach wie vor nicht. Dies spiegeln auch die Zahlen wider, die zeigen, an wie vielen Schulen Lerngruppen geschlossen sind und wie viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte sich in Quarantäne befinden. Ich hoffe, die Länder machen sich bei der Umsetzung der heutigen Entscheidungen zumindest den Appell der Bundesbildungsministerin zu eigen, die bestehenden Infektionsschutzmaßnahmen nicht zu schnell aufzugeben. Was derzeit an Präsenzunterricht stattfindet, darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Fakt ist, das Infektionsgeschehen in den Schulen ist um ein Vielfaches höher als in der übrigen Gesellschaft! Es ist notwendig, dass endlich jeder in der Gesellschaft begreift, dass der bestmögliche Infektionsschutz für die Kinder und Jugendlichen dadurch erreicht wird, dass sich jeder, der sich impfen lassen kann, auch impfen lässt.“
Mit Blick darauf, dass die Gefahr besteht, dass wir kommenden Herbst vor der nächsten Welle stehen, mahnt Beckmann an: „Die Politik darf für den dritten Herbst der Pandemie nicht wieder auf das Prinzip Hoffnung setzen. Sie muss bis dahin alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die Schulen zu möglichst sicheren Lernorten zu machen. Vor allem muss sie dafür sorgen, dass es keinesfalls mehr Aufgabe von Lehrkräften ist, die Überforderung der Gesundheitsämter und Labore zu kompensieren. Nur so kann verhindert werden, dass die personelle Unterdeckung in den Schulen weiter verschärft und damit die Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages noch stärker gefährdet wird.“