Brandenburg im Bildungsmonitor auf dem vorletzten Platz

Brandenburgs Abschneiden beim diesjährigen Bildungsmonitor ist alles andere als rosig. Die Verschlechterung um 2,9 Punkte auf nur 43,7 Punkte im Vergleich zum Bildungsmonitor von 2013 bedeutet ein Abrutschen vom 11. Rang auf Rang 15. Nur noch Berlin steht schlechter da.

Was ist passiert seit 2013, dass die Brandenburger Bildung diesen Einbruch erlitten hat? Brandenburg hat jahrelang die Lehrerausbildung vernachlässigt. Das betrifft insbesondere die Berufsschullehrer. Die Altersstruktur ist dadurch schlecht und freiwerdende Stellen durch altersbedingt ausscheidende Lehrkräfte müssen immer häufiger mit Seiteneinsteigern besetzt werden. Trotz großer Bemühungen der Landesregierung die Attraktivität des Lehrerberufs in Brandenburg zu erhöhen, ist der Anteil der Seiteneinsteiger, der jährlich unter den Neueinstellungen ist, stetig gestiegen und nähert sich 2019 der 50-Prozent-Marke.

Ebenso hat die Umstellung der Rahmenlehrpläne auf konsequente Kompetenzorientierung dazu geführt, dass die Quote der Schulabgänger ohne Ausbildungs- oder Studienplatz mit 9,6 Prozent überdurchschnittlich hoch ist. Die Unternehmen, die die Azubis einstellen sollen, verlangen offenbar neben fachlichem Wissen und Können andere Fähigkeiten von den Jugendlichen.

Das schlechte Abschneiden Brandenburgs in der Forschungsorientierung und bei der Ausbildung von Hochschulabsolventen im MINT-Bereich kann man dem Bildungsministerium nur insoweit anlasten, dass in der Schule die Förderung von Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik zu gering ist. Das rächt sich in der zu geringen Bewerberzahl für die Ausbildung in den MINT-Berufen.

Seit den letzten zwei bis drei Jahren versucht die brandenburgische Bildungspolitik hier jedoch gegenzusteuern. So werden z.B. Schulen, die einen Schwerpunkt auf den MINT-Unterricht gelegt haben, mit dem Titel „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet. Mit der Initiative „medienfit“ des MBJS wurden 50 Schulen ausgewählt, die im Unterricht und im Schulleben verstärkt neue Medien einsetzen sollen. Hier stimmt die Richtung also. Nur die Ergebnisse lassen noch auf sich warten.

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